Der Verein „Asyl in Not“ kritisiert das Vorgehen der Polizei bei der Abschiebung einer tschetschenischen Familie. Zwei Beamte wurden nach Polizei-Angaben durch einen aggressiven Angehörigen und eine Freundin der Familie verletzt.

Dieser Darstellung widerspricht allerdings die NGO. Bei dem Angehörigen – der Großvater der sechs Kinder – handle es sich um den als Flüchtling anerkannten Vaha Banjaev, den langjährigen Obmann der Vereinigung ehemaliger Gefangener der Filtrationslager, berichtete „Asyl in Not“ am Mittwoch in einer Aussendung.

Abschiebung nach Polen

Der Mann, der laut Polizei während der Amtshandlung einen Beamten zu Boden riss und verletzte, sei während Polizeieinsatzes im Rollstuhl gesessen, da er im Jänner an der Wirbelsäule operiert wurde. Bei dem Einsatz sei der Rollstuhl umgestoßen und Banjaev verletzt worden, so dass er das rechte Bein nicht bewegen konnte, berichtete der Verein – mehr dazu in Polizisten bei Abschiebung attackiert.

Bei der Freundin der Familie – einer Journalistin – handelt es sich demnach um die Lebensgefährtin des 58-Jährigen, die zur Unterstützung in die Wohnung kommen, aber von der Polizei nicht eingelassen worden sei. Die Frau dementierte den Versuch, eine Beamtin in ein Bein zu beißen. Vielmehr habe die Polizistin versucht, die mit einem Fuß aus der Wohnungstür zu schieben, als sie auf dem Boden lag. Die Journalistin sei von ihrem Dienstgeber fristlos entlassen worden, teilte „Asyl in Not“ mit.

Das tschetschenische Ehepaar hat nach Angaben der NGO seit Herbst vergangenen Jahres in Wien gelebt und soll nun im Rahmen des Dublin-Verfahrens nach Polen abgeschoben werden. Eines seiner sechs Kinder sei erst jüngst zur Welt gekommen, eines weiteres sei schwer behindert.

http://wien.orf.at/news/stories/2857033/