Foto: EPA/INGO WAGNER, Carmen Jaspersen/dpa via AP, krone.at-Grafik

Neue Entwicklungen im Fall des „Todespflegers“  in Oldenburg zeigen, dass Niels H. wahrscheinlich 90 weitere Menschen umgebracht hat. Nun gerät ein Grazer Herzchirurg ins mediale Rampenlicht.

Seit Tagen kursieren neue Vorwürfe im Fall Niels H., die besonders brisant sind. Vermutlich hat er noch mehr Menschen am Gewissen! Insgesamt 90 weiteren Opfern soll Niels H. in seinem Dienst als Krankenpfleger Medikamente verabreicht haben, sodass sie einen Herzstillstand erlitten. Als Lebensretter in letzte Minute reanimierte er die Patienten wieder. Starben sie trotz der Reanimation des selbst ernannten Helden Niels H., zeigte er sich „emotional stark berührt“, so heißt es in einem Artikel von „Spiegel online“.

"Todespfleger" arbeitete unter Grazer Herzchirug (Bild: AP)
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Mediziner „zutiefst betroffen“

Nun wurde medial bekannt, dass der „Todespfleger“ über Jahre unter einem Grazer Herzchirurgen im Oldenburger Klinikum auf der herzchirurgischen Intensivstation seine Patienten ermordete. Auf Anfrage der „Krone“ war der steirische Herzspezialist nicht für ein Interview bereit. Aber die Sprecherin des Universitätsklinikums Graz gab eine Stellungnahme ab. „Er ist zutiefst betroffen über die aktuell bekannt gewordenen Ermittlungsergebnisse im Fall des Krankenpflegers Niels H.“, so die Klinikum-Sprecherin Simone Pfandl-Pichler gegenüber der „Krone“.

Niels H. während seines Prozesses im Jahr 2014 (Bild: APA/dpa/Ingo Wagner)
Niels H. während seines Prozesses im Jahr 2014
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Niels H. hat „überdurchschnittlich häufig“ reanimiert

Bereits vor zwei Jahren musste der Grazer Arzt vor Gericht in Deutschland gegen Niels H. aussagen. Unter Eid bezeugte der steirische Chirurg, dass der Pfleger „überdurchschnittlich häufig“ eine Reanimation bei Patienten durchführte. So zitierte ihn „Spiegel online“ vor zwei Jahren. Wegen des außergewöhnlichen Übereifers habe der Grazer damals schon Misstrauen gegenüber Niels H. gehegt.

Kathi Pirker, Kronen Zeitung