Den Steuerzahler hat sie viel gekostet, die Abschiebung eines 25-jährigen Nigerianers, der im steirischen Anhaltezentrum Vordernberg randaliert und Polizeibeamte verletzt hatte. Genutzt hat sie nichts, denn am 6. September war er schon wieder da und wurde in Linz aufgegriffen. Er kam nach Wien und wird jetzt (erneut) abgeschoben.
Was dann geschah, zeigt einmal mehr die Hilflosigkeit der Behörden, wenn sie Menschen, die keinen Aufenthaltsstatus bekommen, außer Landes bringen wollen.
Das Schubhaftzentrum in der steirischen Ortschaft Vordernberg (Bild: APA/ERWIN SCHERIAU)
„Ich bleibe in Österreich“
Der Nigerianer wurde am 22. August nach Wien ins Polizeianhaltezentrum Hernals überstellt und zwei Tage später nach Mailand geflogen – in jene Stadt, in der er erstmals als „Illegaler“ aufgegriffen worden war. „Ich bleibe in Österreich“, hatte der Nigerianer stets gesagt. Am 6. September war er wieder da. Er wurde abends in Linz aufgegriffen.
Er hätte nach Vordernberg gebracht werden sollen, doch das verhinderten Polizeibeamte, als sie das vor der Einlieferung übermittelte Foto des Schwarzafrikaners sahen. Der 25-Jährige befindet sich nun erneut in Wien-Hernals und wird abgeschoben. Das Spiel beginnt von vorn.
Grenzkontrollen verstärkt
Da es weiterhin zu Aufgriffen von illegalen Migranten kommt, wurden zuletzt von Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP) die Grenzkontrollen verstärkt. „Alleine schon aus Gründen der inneren Sicherheit müssen wir wissen, wer zu uns kommt. Ich bin als Innenminister nicht bereit, hier Risiken einzugehen“, so Sobotka.
Am Donnerstag erklärte er am Rande eines Treffens der EU-Innenminister in Brüssel: „Um illegale Migration zu stoppen und unrechtmäßige Grenzübertritte zu vermeiden, müssen wir die Fristen für Binnengrenzkontrollen den realen Herausforderungen anpassen.“ Eine zentrale Forderung für Sobotka ist dabei eine Verbesserung des Schengener Grenzkodex.
Manfred Niederl,
Kronen Zeitung und krone.at