Der 23. Februar 1944 ist der tragischste Tag in der Geschichte der Tschetschenen und Inguschen (Waynachen). An diesem unvergesslichen Tag begannen auf direkten Befehl des sowjetischen Staatsoberhauptes Josef Stalin die Deportation des gesamten tschetschenischen und inguschischen Volkes nach Kasachstan und Kirgisistan und die einhergehende Liquidierung der nationalen Staatsgewalt (Tschetscheno-Inguschien Autonome Sozialistische Sowjetrepublik). Das gesamte Volk wurde offiziell des “Verrats und der Massenkollaboration mit den deutschen Faschisten” bezichtigt.

Diese Erklärung erfolgte trotz der Tatsache, dass “in den Jahren 1941 bis 1944 40.000 Tschetschenen in der roten Armee kämpften” wohingegen nur “450 Bewaffnete gegen die Sowjets kämpften” (dem tschetschenischen Historiker Dalkhan Khozhaev zufolge, der im Jahre 2000 zum Märtyrer wurde [inshaAllah]).

Bei der Evakuierungsoperation der Tschetschenen und Inguschen (Codename: “Chechevitsa” [Operation Linse]), nahmen bis zu 20.000 Mitarbeiter der NKVD (Innenministerium der UdSSR), der NKGB (Volkskommissariat für Staatssicherheit) und der SMERSCH (militärischer Nachrichtendienst der Sowjetunion) teil, sowie weitere 100.000 Soldaten der Armeeeinheiten. Die Kommandeure der Operation gehörten zum Innenministerium der UdSSR, der sowjetische Generalbeauftragte der Staatssicherheit Lawrenti Pawlowitsch Berija und seine Delegierten I. A. Serov, B. Z. Kabulov und S. S. Mamulov.

Die Grausamkeit von Stalins Gefolgsmännern während der Operation „Chechevitsa“ (Operation Linse) wird an der Tragödie des Dorfes Chaibach deutlich. Hier wurden am 27. Februar 1944 mehr als 700 Dorfbewohner (zum größten Teil ältere Menschen, Frauen und Kinder) vom abgelegenen Bergdorf des Bezirks Galanchozh zu Tode verbrannt. Zu diesem Zweck wurden sie vorab in Ställen zusammengepfercht (die Befehle zu diesem abscheulichen Verbrechen wurden von Berija und Serov erteilt).

Dalkhan Khozhaev zufolge “starben 280.000 von 408.000 Tschetschenen bei der Zwangsräumung. Das ist ein Anteil von 50 – 60% an der Bevölkerung.”

Der 23. Februar 1994, der 50. Jahrestag der Deportation der Waynachen, war der letzte Tag der Trauer und des Leids der Tschetschenen (Tschetschenisch: Tezetan de – Тезетан де = Tag der Trauer bzw. des Begräbnisses). Anstatt dessen wurde die tschetschenische Nation aufgrund eines Dekrets des Präsidenten der Tschetschenischen Republik Itschkeria (ChRI), Dschochar Dudajew, wiederbelebt (Tschetschenisch: Noxchiyn k’am yuxamettax1ottaran de = Нохчийн къам юхаметтахIоттаран де = Tag der Wiedergutmachung für die tschetschenische Nation).

Jedoch im Herbst 1994 wurde der Genozid am tschetschenischen Volk in Form eines russisch-tschetschenischen Kriegs fortgesetzt. Dieser wurde vom Kreml angeordnet, um „die verfassungsmäßige Ordnung“ im souveränen ChRI wiederherzustellen. Seit dem Sommer 1999 befindet sich der Krieg in der zweiten Phase der sogenannten „Anti-Terroristen-Operation“. Putins Genozid setzte das Erbe von Jelzins Genozid fort.

Es ist bekannt, dass am 26. Februar 2004 (60 Jahre nach der Vertreibung) das Europäische Parlament ein Dekret verabschiedet hat, welches die von Stalin angeordnete Deportation der Waynachen als Genozid anerkennt. Aber Jelzins und Putins Genozide am tschetschenischen Volk gehen bis zum heutigen Tag weiter und hatten bisher 250.000 Tote zur Folge. Das Europäische Parlament wird dies in absehbarer Zeit nicht anerkennen. Gott bewahre uns davor, dass es weitere 60 Jahre dauert.

Bei den Tschetschenen gibt es eine Redewendung: “Sih a ma lo, vits a ma lo” (“Do not hurry, but do not forget”). Und die Wörter: “Dölxur dats! Duxur dats! Dits a diyr dats!” (Wir werden nicht weinen! Wir werden nicht vergessen! Wir werden nicht vergeben!) sind auf einer Mauer, die auf der Gedenkstätte in Grosny für die Genozid-Opfer von 1944 steht, eingemeißelt. Das entstand auf Initiative des ersten Präsidenten der Tschetschenischen Republik Itschkeria, Dschochar Dudajew.

Im Hinblick darauf weisen wir unsere Leser auf Archivdokumente der Sowjetunion und der KPdSU (Kommunistischen Partei der Sowjetunion) hin, die die Deportation der Tschetschenen und Inguschen am 23. Februar 1944 betreffen.

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TOP SECRET

Nationaler Verteidigungsausschuss

Das GKO-Dekret Nr. 5074ss, 31. Januar 1944
Der Kreml, Moskau

Der Nationale Verteidigungsausschuss hat entschieden:

1. Verpflichten Sie Narkomzem (Volkskommissariat für Landwirtschaft) der UdSSR (Genosse Andreev), NKMMprom (Volkskommissariat der Fleisch- und Milchindustrie) der UdSSR (Genosse Smirnov), Narkomsovkhozov (Volkskommissariat der Kolchosen) der UdSSR (Genosse Lobanov) und Narkomzag (Volkskommissariat für Beschaffung) der UdSSR (Genosse Subbotin) den speziellen Siedlern des Nordkaukasus an den Orten und zu den Zeiten, wie mit der NKVD UdSSR vereinbart, Viehbestand und landwirtschaftliche Produkte abzunehmen, mit der Ausgabe von Wechselbelegen.

Führen Sie die Übernahme des gesamten Besitztums, wie auch die Schätzung des Besitzes zusammen mit den speziellen Siedlern durch – in Übereinstimmung mit den Entscheidungen des Volkskommissariats der UdSSR vom 14. Oktober 1943, Nr. 1118-842ss.

Verpflichten Sie das Volkskommissariat der UdSSR, die NKMMprom, Narkomzag und Narkomsovhozov der UdSSR, die mit der NKVD abgestimmten Daten vorzubereiten und zu übermitteln, spezielle Gruppen mit einer ausreichenden Anzahl von Arbeitern zu bilden und Formulare zur Registrierung des Erhalts von Rindern und landwirtschaftlichen Produkten der speziellen Siedler als Wechselbeleg zu erstellen.

2. Schicken Sie in den Nordkaukasus – zur Organisation und Verwaltung der Abnahme von Vieh, landwirtschaftlichen Produkten und anderen Besitztümern der speziellen Siedler – die Sovnarkom/SNK, wie folgt: den Vorsitzenden, den Ersten Stellvertreter des Volkskommissariats der RSFSR (Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik) Genossen Gritsenko und seine Repräsentanten: vom Volkskommissariat der UdSSR – den Abgeordneten des Volkskommissars Genossen Penzin, von der NKMMprom – das Ratsmitglied Genosse Nadyarnyh, von der Narkomsovhozov der UdSSR – den Abgeordneten des Volkskommissariats Genossen Kabanov, von der Narkomzag – das Ratsmitglied Genosse Pustalov.

3. Verpflichten Sie die NKPS (Genosse Kaganovich) den Transport der speziellen Siedler vom Nordkaukasus zur Kasachischen und Kirgisischen SSR mit Spezialtransportzügen, die ausgestattet sind für den Transport von Menschen, zu organisieren.

Die Anzahl der Züge, die Termine für die Waggons zur Übergabe, Be- und Entladung liegen der NKVD vor.

Die Zahlungen für die Transporte richten sich nach der Anzahl der Transporte der Gefangenen.

Verpflichten Sie die NKPS und die TsUPVOSO (Zentralabteilung für militärische Transporte) – Genossen Khrulev – die Zugfahrten zu ihren Bestimmungsorten auf Seiten des Militärs sicherzustellen, einhergehend mit einer speziellen Abfertigung zur Überwachung ihrer Fortbewegung.

4. Verpflichten Sie Narkomtorg (Volkskommissariat für Handel) der UdSSR, unter der persönlichen Verantwortung des Genossen Lyubimov sicherzustellen, dass heißes Essen und heißes Wasser für vorbeifahrende Züge mit speziellen Siedlern bereitgestellt werden, gemäß den Terminplänen der Züge, die durch die NKVD der UdSSR und dem Volkskommissariat erstellt werden.

Senden Sie, spätestens zum 1. Februar, den rangältesten Repräsentanten der Narkomtorg zu den Orten entlang der Zugstrecken, um organisatorische und vorbereitende Arbeiten zu verrichten und die Bereitschaft von Nahrungsmitteln und Eisenbahnkantinen für die Bedienung der Züge mit den speziellen Siedlern zu prüfen.

5. Verpflichten Sie das Volkskommissariat der UdSSR, unter der persönlichen Verantwortung des Genossen Miterev und zu den mit der NKVD abgestimmten Zeiten, die Versorgung von jedem Zug, der beladen ist mit speziellen Siedlern, mit einem Arzt und zwei Krankenschwestern, einem Bestand an medizinischen und sanitarischen Artikeln sicherzustellen und Stationen für sanitarische Behandlungen und Isolatoren der Narkomzdrav (Volkskommissariat für Gesundheit und Medizin) entlang der Zugstrecken einzurichten.

6. Verpflichten Sie die Generaldirektion für staatliche Materialreserven der UdSSR unter der Sovnarkom der UdSSR (Genosse Danchenko) 4000 Tonnen Treibstoff von den Staatsreserven für die NKVD, 500 Tonnen Treibstoff für die SNK der Kasachischen SSR und 150 Tonnen für die SNK Kirgisistan für ihre spezielle Arbeit zu entnehmen.

Verpflichten Sie Glavneftesnab (Zentralverwaltung für Öl und Raffinerieprodukte) unter der Sovnarkom der UdSSR (Genosse Shirokov) in Abstimmung mit der NKVD, der SNK der Kasachischen SSR und der SNK der Kirgisischen SSR rechtzeitig Treibstoff in Spezial-Tanks zu den vereinbarten Orten zu verschiffen – im Februar 1944 für die NKVD und bis 15. Februar 1944 für die SNK der Kasachischen SSR und der Kirgisischen SSR.

7. Verpflichten Sie das Volkskommissariat der UdSSR (Genosse Zverev) im Februar 1944 vorab 80 Mio. Rubel von den Reserven der Sovnarkom für die Spezialarbeit der NKVD freizugeben.

Verpflichten Sie das Volkskommissariat der UdSSR (Genosse Zverev), und die NKVD (Genosse Chernyshov) dem Volkskommissar der UdSSR innerhalb einer Frist von 5 Tagen einen gemeinsamen Vorschlag vorzulegen für eine zusätzliche Bereitstellung von Finanzmitteln für die Spezialarbeit der NKVD.

8. Verpflichten Sie das Volkskommissariat der UdSSR (Genosse Andreev) 350 Pferde (der speziellen Siedler des Nordkaukasus), einsatzbereit für den militärischen Dienst, an die Kavallerieeinheiten der Landwehr der NKVD zu überbringen.

Erster Stellvertreter der Landesverteidigung
Molotov

Gesendet an die Genossen Molotov, Malenkov, Beria, Voznesensky, Skvortsov, Undasynov, Bogdanov, Vagov, Kulatov, Pchelkin, Andreev, Benediktov, Kosygin, Smirnov, Lobanov, Subbotin, Gritsenko, Chadayev – alle: Shamberg, Popov, Shatalin, Zverev, Genzin, Nadyarnyh, Kabanov (Volkskommissariat der Landwirtschaftsgroßbetriebe im Staatsbesitz), Pustovalov, Kaganovich, Khrushchev, Izmailov, Golubev, Lyubimov, Miterev, Danchenko, Shirokov, Sokolov, Chernyshov – jeweils.

27 Mernilov – NKGB – alle.
RTsHIDNI. F.644. Op.1. D.200. L.13-15.

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Nationaler Verteidigungsausschuss

An den Genossen Stalin

17. Februar 1944

Die Vorbereitung der Operation zur Räumung bzw. Ausweisung der Tschetschenen und Inguschen geht zu Ende. Gemäß Abklärung wird die Umsiedlung von 459.486 Menschen verantwortet, inklusive derer, die in den Grenzgebieten von Dagestan zu Tschetscheno-Inguschetien und Wladikawkas-Stadt leben.

Aufgrund der Größe dieser Unternehmung und der Besonderheiten der Berge wurde entschieden, Räumungen (inklusive der Beladung der Menschen in die Züge) innerhalb von 8 Tagen vorzunehmen, während die Operation im gesamten Flachland und den Fußflächen und zum Teil im Gebirge in den ersten 3 Tagen abgeschlossen sein wird. Dies betrifft 300.000 Menschen.

In den restlichen 4 Tagen wird die Räumung im gesamten Gebirge durchgeführt. Davon sind die verbleibenden 150.000 Menschen betroffen.

Das Gebirge wird im Voraus abgesperrt.

An der Räumung werden vornehmlich 6.000 bis 7.000 Dagestaner und 3.000 Osseten von Kolchosen (Anmerkung: kollektiv betriebener Landwirtschaftsbetrieb) und Sowchosen (Anmerkung: staatlich betriebener Landwirtschaftsbetrieb) in Dagestan und Nordossetien, die an Tschetscheno-Inguschetien grenzen, wie auch ländliche russische Aktivisten aus den Siedlungen teilnehmen.

Aufgrund der Ernsthaftigkeit dieser Operation, erlauben Sie uns bitte unsere Stellung zu halten bis die Operation abgeschlossen ist, zumindest ein Großteil, das wäre bis 26. /27. Februar 1944.

L. Beria

GARF. F.9401. Op.2. D.64. L.167.

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Nationaler Verteidigungsausschuss

An den Genossen Stalin

22. Februar 1944

Für eine erfolgreiche Operation zur Ausweisung der Tschetschenen und Inguschen wurde, Ihren Befehlen folgend, zusätzlich zu den Aktivitäten der KGB und den Truppen folgendes durchgeführt:

1. 1. Molaev, der Vorsitzende des Volkskommissariats der Tschetscheno-Inguschischen Autonomen Republik wurde über die Regierungsentscheidung, die Tschetschenen und Inguschen auszuweisen und die Beweggründe, die dieser Entscheidung zugrundeliegen, unterrichtet.

Molaev war in Tränen nach Erhalt meiner Nachricht, aber hat sich zusammengerissen und versprochen, alle anstehenden Aufgaben in Verbindung mit der Ausweisung zu erfüllen. Danach wurden in Grosny in Zusammenarbeit mit ihm neun Befehlshaber der Tschetschenen und Inguschen ernannt, zusammengerufen und über die Ausweisung der Tschetschenen und Inguschen sowie über die Gründe informiert.

40 Partei- und Sowjetmitarbeiter der Tschetschenen und Inguschen haben wir den 24 Bezirken zugeordnet, mit der Beauftragung, 2 – 3 lokale Aktivisten für die Propaganda an diversen Orten zu ernennen.

Die Gespräche wurden mit den einflussreichsten tschetschenisch-inguschischen höheren Geistlichen B. Arsanov, A.-G. Yandarov und A. Gaysumov geführt. Sie wurden aufgerufen, über die Mullahs und andere lokale Obrigkeiten Unterstützung zu leisten.

Die Räumungen beginnen am 23. Februar des Jahres in der Dämmerung. Es wird vorausgesetzt, dass die Regionen abgesperrt werden, um zu verhindern, dass die Bevölkerung die Siedlungsgebiete verlässt. Die Bevölkerung wird zu einer Versammlung eingeladen. Zum Einen wird die Versammlung dazu genutzt, um verschiedene Dinge einzusammeln, zum Anderen werden sie entwaffnet und zu den Beladungsorten gebracht. Ich glaube daran, dass die Operation zur Räumung der Tschetschenen und Inguschen erfolgreich verlaufen wird.

Beria

GARF. F.R-9401. Op.2. D.64. L.166.

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Nationaler Verteidigungsausschuss

An den Genossen Stalin

26. Februar 1944

Die Operation zur Räumung der Tschetschenen und Inguschen verläuft bestimmungsgemäß. Am Abend des 25. Februars wurden 342.647 Menschen in Zügen abtransportiert. 86 Züge wurden von den Beladungsorten in die neuen Siedlungsgebiete geschickt.

Beria

GARF. F.R-9401. Op.2. D.64. L.160

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Aus dem Bericht des Volkskommissars, Innenministeriums der UdSSR, L. Beria

29. Februar 1944

Von Alma-Ata

Vorbereitungen für den Empfang und die Wiederansiedelung der speziellen Siedler in der Kasachischen Sozialistischen Sowjetrepublik wurden größtenteils am 25. Februar abgeschlossen. Die speziellen Siedler wurden in den landwirtschaftlichen Großbetrieben untergebracht, 309.000 Menschen in Kolchosen, 42.000 Menschen in Sowchosen, 49.000 Menschen in Fabriken. 1.590 Autos, 57.000 Waggons und 103 Traktoren wurden mobilisiert für die Lieferung…

145 regionale und 375 Dorfbüros des Innenministeriums der UdSSR wurden in den Siedlungsgebieten eingerichtet, mit 1.358 Mitarbeitern.

Nasedkin, Bogdanov

GARF. F.R-9479. Op.1. D.182. L.62, 64.

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Aus dem Brief an den Minister des Regionalausschusses der RCP/Russisch-Kommunistische Partei (b), Grosny
P. Cheplakov an G. M. Malenkov

Im Februar 1944 wurden 32.110 tschetschenische und inguschische Haushalte nach Zentralasien deportiert, 11 Bezirke der früheren Tschetscheno-Inguschischen Autonomen Sozialistischen Sowjetrepublik wurden der Oblast Grosny zugeordnet. Im Auftrag des CPC (Kommission der Parteikontrolle) der UdSSR vom 9. März 1944, wurden 6.800 Haushalte in die vorgeschriebenen Gebiete der Region Stawropol umgesiedelt, 5.892 Haushalte von Genossenschaftsbauern aus Grosny (Bewohner von Grosny) wurden in ländliche Gebiete der früheren Tschetscheno-Inguschischen Autonomen Sozialistischen Sowjetrepublik umgesiedelt, bis 15. Mai 1944 wurden 12.692 Familien in die Dörfer umgezogen, woraus 65 Kolchosen entstanden. Der Anteil der Menschen, die umgezogen wurden, betrug 40% gemessen an der Anzahl der deportierten Menschen. 22 Dörfer wurden nicht bevölkert und 20 Dörfer wurden zum Teil besetzt.

CHGNA. F.220. Op.1. D.26. L.113.

P. Cheplakov bot an, 5.000 Haushalte aus Gebieten mit unprofitablem Land, Mordvin ASSR, Tambov, Penza, Ryazan, Ulyanovsk, Saratov, Gorki, Yaroslavl und anderen Regionen bis Oktober 1944 umzusiedeln.

Ibid. L.114.

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Nationaler Verteidigungsausschuss

An den Kameraden Stalin

1. März 1944

Ich berichte über den Ausgang der Operation zur Ausweisung der Tschetschenen und Inguschen. Die Räumung wurde am 23. Februar in vielen Gebieten begonnen, außer im besiedelten Hochland.

Zum 29. Februar wurden 478.479 Menschen, inklusive 91.250 Inguschen, evakuiert und in Züge beladen. 180 Züge wurden beladen, davon sind bereits 159 Züge an die neuen Besiedlungsorte gesendet worden.

Die Züge mit ehemaligen Beamten und religiösen Obrigkeiten von Tschetscheno-Inguschetien, die für die Operation genutzt wurden, sind heute gesendet worden.

6.000 Tschetschenen aus dem Galanchozh-Bezirk konnten, aufgrund von starkem Schneefall und den Mangel an Straßen, nicht ausgewiesen werden. Ihr Transport und ihre Beladung werden in 2 Tagen beendet sein. Die Operation wurde ohne ernsthafte Zwischenfälle oder Widerstände organisiert.

…Die Waldgebiete werden ebenfalls durchforstet, wo sich Besatzungstruppen der NKVD (Innenministerium der UdSSR) und KGB-Operationsgruppen zeitweise aufhielten. Während der Vorbereitung und Durchführung der Operation wurden 2.016 Tschetschenen und Inguschen mit anti-sowjetischer Einstellung verhaftet. 20.072 Schusswaffen, 4.868 Gewehre, 479 Maschinengewehre und -pistolen wurden beschlagnahmt.

Beria

GARF. F.R-9401. Op.2. D.64. L.161.

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GEHEIM

Aus dem Beschluss Nr. 255-74ss

Zur Lage der Siedlung und Entwicklung der Regionen der früheren Tschetscheno-Inguschischen Autonomen Sozialistischen Sowjetrepublik

9. März 1944

In Verbindung mit der Bildung des Grosny-Bezirks der Stawropol-Region auf dem Gebiet der früheren Tschetscheno-Inguschischen Autonomen Sozialistischen Sowjetrepublik und der Aufnahme von Teilen der Regionen der früheren Tschetscheno-Inguschischen Autonomen Sozialistischen Sowjetrepublik in die Dagestanische SSR, die Nordossetische ASSR und die Georgische SSR, Dekret der SNK (Rat der Volkskommissare der Sowjetunion):

1. Verpflichten Sie den Regionalen Exekutivausschuss Stawropol, den Rat der Volkskommissare der Dagestanischen SSR, der Nordossetischen ASSR und der Georgischen SSR:

a) bis 15. April 1944 die früheren tschetschenischen und inguschischen Kolchosen einzuteilen: 800 landwirtschaftliche Betriebe in den Grosny-Bezirk der Stawropol-Region, 500 landwirtschaftliche Betriebe in die Dagestanische ASSR, 500 landwirtschaftliche Betriebe in die Nordossetische ASSR;

b) innerhalb von 2 Wochen mit 2 Entscheidern die zugeordneten Gebiete zu komplettieren, innerhalb dieser Zeit den Viehbestand, die Wohn- und Geschäftsgebäude, die landwirtschaftlichen Vorräte und Sonstiges zu vervollständigen.

2. Verpflichten Sie die SNK der RSFSR (Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik), den Regionalen Exekutivausschuss von Stawropol, die SNK der Dagestanischen SSR, die SNK der Nordossetischen ASSR, der Georgischen SSR und die Narkomzem der UdSSR Maßnahmen für die weitere Besiedlung und Entwicklung der Gebiete der früheren Tschetscheno-Inguschischen ASSR zu entwickeln und die Vorschläge bis 1. Juni 1944 an die CPC (Kommission der Parteikontrolle) zu unterbreiten.

Stellvertretender Vorsitzender der SNK UdSSR

V. Molotov

Leiter der Angelegenheiten der SNK der UdSSR, Volkskommissar Ya. Chadaev

GARF. F.R-5446. Op.47. D.4356. L.59-62.

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Zur Entstehung der Grosny-Region der RSFSR (Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik)

(Dekret vom 22. März 1944)

Bildet die Region Grosny mit seinem Zentrum in der Stadt Grosny und eliminiert in Verbindung damit die Bezirke Grosny und Kizlyar der Stawropol Region.

Nehmt in die Region Grosny die Stadt Grosny auf sowie die folgenden Bezirke: Atagi, Atschkoi-Martan, Galanchozh, Galaschki, Grosny, Gudermes, Nadterechny, Staro-Yurt, Sunscha, Urus-Martan, Schali und Schatoy des früheren Grosny Bezirks, die Stadt Kizlyar und die Bezirke: Achikulak, Karanogay, Kayasulin, Kizlyar und Schelkovskiy des früheren Bezirks Kizlyar, und auch den Bezirk Naur, indem es von der Region Stawropol separiert wird.

Die aktuelle Entscheidung wird dem Obersten Sowjet der UdSSR vorgelegt.

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Report Nr. 16, A.35.

1944 kamen bis zu 300.000 Kinder unter 16 Jahren als Teil tschetschenischer, inguschischer, karatschaiischer, balkarischer, krimtatarischer Familien in der Kasachischen, Kirgisischen und Usbekischen SSR an. Die speziellen Siedler wurden in kleinen Gruppen in die landwirtschaftlichen Großbetriebe (Kolchosen) eingeteilt und mit den lokalen Einwohnern vermischt – der russischen, kasachischen, usbekischen und kirgisischen Bevölkerung. Sie leben unter einem speziellen Regime (dem Verbot, sich frei zu bewegen außerhalb der Siedlungsgebiete). Es ist unmöglich, eine Grundschule für tschetschenische, inguschische, karatschaiische, balkarische und krimtatarische Kinder einzurichten, aus Mangel an ausgebildeten Lehrern. Aus diesen Gründen erachtet es die NKVD als angemessen, die Kinder der speziellen Siedler in russischer Sprache an den bestehenden Schulen ihrer Aufenthaltsorte zu unterrichten…

(Gesammelte Rechtsvorschriften der RSFSR und des Präsidiums des Obersten Sowjets der RSFSR. 1938 – 1946. Verlag „Vorgehensweisen der Sowjets der Volksdeputierten der UdSSR“, 1946, S. 58).

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Die Antwort zur Anfrage des Vorsitzenden der NKVD in Grosny, Region Drozdov.
Wie geht man mit Entlassungen aus der Armee und heimkehrenden Tschetschenen und Inguschen um?

17. Juni 1944

Der Leiter der mobilen Division der Hauptdirektion der Roten Armee Nr. MOB 1/4069911-S vom 3. Juli 1944, berichtete von der Ablehnung des Leiters der NKVD von Grosny, entlassene Offiziere und Soldaten tschetschenischer und inguschischer Herkunft in ihren Siedlungsgebieten wiederaufzunehmen.

Es wurde angeordnet, alle an den Leiter der NKVD der Taldy-Kurgan-Region der Kasachischen SSR zu schicken.

Leitet die Abfahrt in getrennten Gruppen in Passagierzügen und unter Begleitung ein, ausgestattet mit einem Ticket, Verpflegung und 50 Rubeln.

Chernyshov

GARF. F.R-9401. Op.1. D.2077-86. L.15.

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Aus der Mitteilung von L. Beria

An den Kameraden J. W. Stalin

An den Kameraden W. M. Molotow (Der Rat der Volkskommissare der UdSSR)

An den Kameraden G. M. Malenkow (Zentralkomitee der VKP (b))

Juli 1994

Um die Anordnungen des Nationalen Verteidigungsausschusses der NKVD vom Februar/März 1944 auszuführen, wurden 602.193 Menschen, Bewohner des Nordkaukasus, dauerhaft in die Kasachische und Kirgisische SSR umgesiedelt. Dies schloss Tschetschenen und Inguschen mit 496.460, Karatschaier mit 68.327 und Balkaren mit 37.406 Menschen ein.

Die Zwangsumsiedelung dieses Kontingents aus dem Nordkaukasus und die Ansiedelung an neuen Wohnorten wurden zufriedenstellend umgesetzt. 428.948 Menschen wurden an Kolchosen, 64.703 an Sowchosen und 908.542 Menschen zur Arbeit an industrielle Einrichtungen weitergereicht.

Die Hauptmasse der speziellen Siedler wurde in das Gebiet der Kasachischen SSR (477.809 Menschen) ausgewiesen. Jedoch haben die republikanischen Institutionen der Kasachischen SSR der Beschäftigung und der wirtschaftlichen Unterbringung der speziellen Siedler aus dem Nordkaukasus nicht ausreichend Aufmerksamkeit gewidmet. Infolgedessen sind die Einrichtungen der Häuser der speziellen Siedler in Kasachstan und ihre Einbindung in sozial nützliche Arbeit notdürftig. Die Familien der speziellen Siedler, die in Kolchosen untergebracht sind, wurden nicht als Mitglieder der landwirtschaftlichen Artels akzeptiert. Die Zuweisung von Obst- und Gemüsegärten an Familien der speziellen Siedler wie auch die Unterbringung verlief nicht zufriedenstellend. Spezielle Siedler wurden in Sowchosen angesiedelt und an Industrieunternehmen weitergereicht, die Krankheit Typhus, ökonomische Mängel, schlechte Lebensbedingungen, Diebstahl, kriminelle Delikte sind kennzeichnend.

Um Ordnung herbeizuführen, wurde im Mai 1944 der Stellvertretende Volkskommissar des Innenministeriums Kruglov mit einer Gruppe von Arbeitern in die Kasachische SSR geschickt.

Im Juli wurden 2.196 spezielle Siedler aufgrund diverser Delikte verhaftet. Alle wurden durch die Spezialversammlung geprüft.

429 spezielle Kommandantenbüros der NKVD wurden gebildet zur Überwachung der Lebensumstände der speziellen Siedler und zur Unterbindung von Fluchtversuchen. Operationale und KGB-Dienste beschleunigen die wirtschaftliche Unterbringung der speziellen Siedlerfamilien.

Die wirtschaftliche Unterbringung der speziellen Siedler hat sich verbessert. Von 70.296 Familien, die in Kolchosen untergebracht wurden, sind 56.800 (oder 81%) Familien Mitglieder von landwirtschaftlichen Artels. 83.303 Familien (74,3 %) erhielten Obst- und Gemüsegärten.

12.683 Familien leben in ihren eigenen Häusern. Der Aufbau von Kinderarbeitskolonien wurde organisiert. Im Juni 1944 wurden 1.268 Kinder in diesen Kolonien untergebracht. Die Beschäftigung wurde verbessert. Somit arbeiten in der Region Jambul von 16.927 Menschen im arbeitsfähigen Alter tatsächlich 16.396 Menschen; in der Region Akmola arbeiten 17.667 Menschen von 19.345 Menschen (siehe Dokument), davon 2.746 Ältere und Teenager.

GARF. F.R-9401. Op.2. D.63. L.311-313

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An den Kameraden Stalin J. W.

An den Kameraden Molotow W. M.

An den Kameraden Beria L. P.

An den Kameraden Malenkow, G. M.

31. Januar 1946

Die Mehrheit der speziellen Siedler aus dem Nordkaukasus (Tschetschenen, Inguschen, Karatschaier, Balkaren) mit einer Gesamtheit von 131.480 Familien (498.870 Menschen) wurde nach Kasachstan und Kirgisistan umgesiedelt, ist wirtschaftlich untergebracht und alle Leistungsfähigen sind als Arbeiter beschäftigt.

194.800 Menschen aus der arbeitsfähigen Bevölkerung (205.000 Menschen) werden in der Industrie, auf dem Bau und in der Landwirtschaft eingesetzt.

Alle speziellen Siedler wurden in ländlichen Gebieten angesiedelt. 81.450 Familien sind den Kolchosen beigetreten.

55.260 Familien haben eigene Häuser als Eigentum erhalten, indem neu gebaut wurde und durch den Erwerb von verfügbaren Grundstücken der lokalen Bevölkerung. 47.930 Familien sind an Arbeitsplätzen untergebracht, in Häusern der Unternehmen, jede Familie wurde mit kostenfreien Rindern und Langzeit-Lohn ausgestattet. 4.796 Tausend Rubel wurden für diese Zwecke bereitgestellt. Alle speziellen Siedler sind befreit von obligatorischen Lieferungen landwirtschaftlicher Produkte und von der Zahlung landwirtschaftlicher Steuern und Einkommenssteuern.

Innerhalb von 2 Jahren wurden sie mit 33.965 Tonnen Körner, Mehl und Getreide, 78 Tonnen Zucker, 582 Tonnen Stahl beliefert.

Der Tschetschene Magomed Khutuev, Kolchose-Mitglied der Farm “10 Jahre Oktober” der Region Jalal-Abad in der Kirgisischen SSR, sagte auf einer Generalversammlung der Bauern: “Danke Genosse Stalin, da er große Fürsorge für uns spezielle Siedler gezeigt hat. Wir werden als eine Familie der Sowjetunion betrachtet. Wir werden an dieser Wahl teilnehmen und für die Kandidaten unserer geliebten Kommunisten-Partei …. “.

Mullah Aliyev, der auf der Kolchose der Region Jambul des Sverdlovsk Oblasts lebt, rief die speziellen Siedler auf, nicht an den Wahlen teilzunehmen und rechtfertigte es mit der Tatsache, dass es unter den Kandidaten der Abgeordneten des Obersten Sowjets der UdSSR keine Repräsentanten für Tschetschenen und Inguschen gibt.

Volkskommissar des Innenministeriums der UdSSR S. V. Kruglov

GARF. F.R-9401. Op.2. D.134. L.176-180.

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STRENG GEHEIM

Übertragbar

Auszug aus dem Report Nr. 66 von 1948

Es wurde entschieden:

Um die Stabilität der Siedlungen der Deportierten unter den Tschetschenen, Karatschaiern, Inguschen, Balkaren, Kalmücken, Deutschen, Krimtataren und anderen zu stärken, wie auch um die kriminelle Haftbarkeit zu erhöhen bei der Flucht der Deportierten aus den vorgeschriebenen und dauerhaften Siedlungen des Zentralkomitees der CPSU (b), wird vereinbart:

1. Richten Sie die Umsiedlung der Tschetschenen, Karatschaier, Inguschen, Balkaren, Kalmücken, Deutschen, Krimtataren und anderen zu weit entfernten Orten der Sowjetunion für alle Zeiten ein, ohne das Recht, zu ihren vorhergehenden Wohnorten zurückzukehren.

Bestrafen Sie die Menschen, die Deportierten, die unerlaubt die vorschriftsgemäßen Siedlungen verlassen (fliehen), und legt für diesen kriminellen Akt eine Strafe von 20 Jahren Inhaftierung fest.

Ziehen Sie Fälle gegen die Erschießung von Deportierten in Betracht, auf der Speziellen Konferenz des MIA der UdSSR.

Bestrafen Sie die Verantwortlichen, die den Deportierten Unterschlupf gewähren, die von ihren vorgeschriebenen Siedlungsorten geflohen sind oder zu ihrer Flucht beigetragen haben. Und auch solche, die die Rückkehr zu ihrem vorgehenden Wohnort erlaubten. Legen Sie für die Vergehen eine Haftstrafe von 5 Jahren fest.

(Verordnungsentwurf des Präsidiums des Obersten Sowjets der UdSSR ist beigefügt – Anlage Nr. 1).

2. Verpflichten Sie den Minister des Innenministeriums (Genosse Kruglov) und den Staatsanwalt der UdSSR (Genosse Safonov) alle Deportierten, die in Gewahrsam genommen wurden, einzusperren und aufgrund der Flucht aus ihren vorschriftsmäßigen Siedlungen zu bestrafen, auch solche, die Schuld daran tragen, Unterschlupf für Deportierte zu gewähren und solche, die die Deportierten dabei unterstützen, zu ihren früheren Wohnorten zurückzukehren, mit Berücksichtigung der Fälle der Spezialkonferenz der MIA der UdSSR, strengstens angeleitet durch diese Entscheidung.

3. Verbreiten Sie an die Deportierten (Tschetschenen, Karatschaier, Inguschen, Balkaren, Kalmücken, Deutsche, Krimtataren und andere) den Artikel 12 des Dekrets des Ministerrats der UdSSR Nr. 1841-730s vom 3. Juni 1948, dessen Gegenstand die Bestrafung und Festnahme mit bis zu 8 Jahren Haft ist für alle, die aus ihren (speziellen) Siedlungen verbannt werden. Sie werden von sozialer, nützlicher Arbeit ausgeschlossen und werden das Leben eines Parasiten in den Siedlungen führen.

4. Verpflichten Sie das Ministerium für Innere Angelegenheiten (Genosse Kruglov) die Arbeit der lokalen Organe des Innenministeriums zu prüfen, um administrative Überwachungen der Deportierten innerhalb von einem Monat durchführen zu können, insbesondere in angemessener Betrachtung der Anzahl der Siedler und der Unterstützung der Stabilität, mit der Unterbindung von Fluchtmöglichkeiten.

Leiten Sie die erforderlichen Maßnahmen basierend auf einer Nachweisführung ein und berichten Sie die Ergebnisse an das Zentralkomitee der CPSU (b).

Das Innenministerium der UdSSR – leiten Sie weitere, strikte Kontrollen für die Arbeit der lokalen Obrigkeiten ein, um die notwendige Stabilität an den Siedlungsorten der Deportierten zu gewährleisten.

5. Verpflichten Sie das Ministerium für Staatssicherheit/MGB (Genosse Abakumov), Maßnahmen über die Organe der MGB an Bahnhöfen und Orten zum Transport über Wasser, einzuleiten, um Deportierte, die aus ihren vorschriftsmäßigen Siedlungen geflüchtet sind, zu identifizieren, festzunehmen und einzusperren.

6. Verpflichten Sie den Staatsanwalt der UdSSR Genossen Safonov und den Innenminister Genossen Kruglov, alle Fälle zu untersuchen, in denen Deportierte, die an ihren früheren Wohnorten festgenommen (Krim, Tschetscheno-Inguschetien, Kabardinien, das Gebiet der Wolga-Deutschen, Kalmückien) und zu den Orten ihrer Umsiedlung zurückgeführt wurden, jedoch für ihre Flucht nicht bestraft wurden, und machen Sie diejenigen dafür haftbar, die dafür verantwortlich sind, diese regierungsfeindlichen Praktiken zu genehmigen. Berichten Sie die Ergebnisse innerhalb eines Monats an die CPSU (b).

(Siehe Anlage 2).

Minister des Zentralkomitees

5-p, st, ak

Entscheidung des Ministerrats der UdSSR, Nr. 4367-1726ss der 24.XI.1948

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An den Genossen Malenkov G. M.

Im Namen des Büros des Präsidiums des CPSU Zentralkomitees haben wir die Meldungen der Genossen Ganenko und Alatortsev bezüglich der Beschäftigung, der Lebensbedingungen, dem Zustand der politischen Arbeit und der Lehrarbeit unter den speziellen Siedlern, die in der Kasachischen und Usbekischen SSR, Krasnoyarsk, Kemerovo und Molotov leben, betrachtet.

Wir erachten es als angemessen, eine Resolution des CPSU Zentralkomitees zur Verbesserung der politischen Arbeit unter den speziellen Siedlern (Entwurf beigefügt) zu verabschieden.

Jedoch erachten wir es für notwendig, eine Gruppe von Arbeitern zu instruieren, die Legitimität der weiteren Erhaltung der legalen Restriktion in ihrer Gesamtheit zu betrachten, die für die speziellen Siedler – Deutsche, Karatschaier, Tschetschenen, Inguschen, Balkaren, Kalmücken und Krimtataren – gelten und an das Zentralkomitee zu berichten. Die Restriktionen wurden seinerzeit von der Resolution des Rats der Volkskommissare am 8. Januar 1945 und dem Ministerrat am 24. November 1948 eingeführt.

Etwa 10 Jahre sind seit der Umsiedlung der Deutschen, Karatschaier, Tschetschenen, Inguschen, Balkaren, Kalmücken und Krimtataren vergangen. Während dieser Zeit wurde die Mehrheit an ihren neuen Wohnorten angesiedelt, beschäftigt und arbeitet gewissenhaft in den Unternehmen, Kolchosen und Sowchosen. Währenddessen blieb die strikte Ordnung, die zu Beginn der Umsiedlung der speziellen Siedler zu den Siedlungsgebieten eingeführt wurde, unverändert.

Zum Beispiel das Verlassen des Gebietes des speziellen Kommandantenbüros (manchmal beschränkt auf wenige Straßen in der Stadt und dem Dorfrat in ländlichen Gebieten) ohne Erlaubnis wird als Flucht gewertet und als krimineller Akt betrachtet. Wir glauben, dass aktuell kein Bedarf besteht, diese ernsthaften Beschränkungen beizubehalten.

M. Suslov, P. Pospelov, K. Gorshenin, A. Shelepin, A. Gorkin

” ” April, 1953

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Keine Veröffentlichung in der Presse

Nr. 139/19

Dekret des Präsidiums des Obersten Sowjets der UdSSR

Zur Aufhebung der Restriktionen im Rahmen der speziellen Umsiedlungen der Tschetschenen, Inguschen, Karatschaier und ihrer Familien, die während des Großen, Patriotischen Kriegs ausgewiesen wurden.

Da die bestehenden Restriktionen zum legalen Status der in den Spezialsiedlungen untergebrachten Tschetschenen, Inguschen, Karatschaier und ihrer Familien, die während des Großen, Patriotischen Kriegs aus dem Nordkaukasus ausgewiesen wurden, in Zukunft nicht mehr erforderlich sind, erlässt das Präsidium des Obersten Sowjets der UdSSR:

1. Löschen Sie in den Registern der Spezialsiedlungen – unter der administrativen Aufsicht des Innenministeriums der UdSSR – die Tschetschenen, Inguschen, Karatschaier und ihre Familien, die während der speziellen Umsiedlungen im großen, patriotischen Krieg, ausgewiesen wurden.

2. Eröffnen Sie ihnen, dass die Aufhebung der Restriktionen für die Personen der Spezialsiedlungen, die im ersten Absatz dieser Anordnung stehen, nicht die Rückgabe von Eigentum, die während der Ausweisung konfisziert wurde, beinhaltet und dass sie nicht das Recht haben, zu den Orten zurückzukehren, von welchen sie ausgewiesen wurden.

Vorsitzender des Präsidiums des Obersten Sowjets der UdSSR K. Voroschilow

Minister des Präsidiums des Obersten Sowjets der UdSSR N. Pegov

Der Kreml, Moskau

16. Juli 1956

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Bezugnahme

Zur Situation der tschetschenischen und inguschischen Bevölkerung

Im Februar 1944 wurden mehr als 496.000 Tschetschenen und Inguschen der Tschetscheno-Inguschischen Autonomen Sozialistischen Sowjetrepublik, einschließlich 411.000 Menschen (85.000 Familien) – in die Kasachische SSR, und 85.500 Menschen (20 Familien) in die Kirgisische SSR ausgewiesen. Aktuell leben 315.000 Tschetschenen und Inguschen in Kasachstan und ca. 80.000 Menschen in Kirgisistan.

Die große Masse der Tschetschenisch-Inguschischen Bevölkerung ist beschäftigt und führt die Arbeit ehrlich aus. Von 244.000 Menschen arbeiten 155.000 Erwachsene bzw. 63,5 %. 38.300 sind in der Industrie beschäftigt, 91.600 in der Landwirtschaft, 25.000 Menschen in diversen Organisationen und Institutionen.

Die Kenntnis über die Situation legt nahe, dass die Mehrheit der Tschetschenen und Inguschen keine schlimmeren Lebensbedingungen vorfinden als im Nordkaukasus. Sie haben ihre eigenen Häuser, Kühe und ihr Federvieh. Dennoch beschweren sich viele Tschetschenen und Inguschen darüber, dass es ihnen nicht erlaubt ist, zu ihren früheren Wohnorten zurückzukehren und sie drängen um die Erlaubnis, in den Nordkaukasus zurückzukehren. Nach der Löschung aus den Registern der Spezialsiedlungen sind 6.000 Menschen in ihre frühere, autonome Republik zurückgekehrt.

Die frühere Tschetscheno-Inguschische Autonome Sozialistische Sowjetrepublik hatte 23 ländliche Bezirke. Nach der Abschaffung der Republik gingen 11 Bezirke an die Region Grosny, 6 Bezirke an die Dagestanische ASSR, 5 Bezirke an die Nordossetische Autonome Republik und ein Bezirk an die Georgische SSR. Gemäß dem Zensus im Jahre 1939 lebten 731.700 Menschen in diesen Gebieten. Aktuell leben dort 512.200 Menschen, einschließlich der 180.000 umplatzierten.

Der möglichen Rückkehr der Tschetschenen und Inguschen zu ihren früheren Wohnorten in den Oblasten Grosny, Dagestan und Nordossetien sehen die Ausschüsse negativ entgegen, aufgrund der Tatsache, dass die wirtschaftlichen Möglichkeiten in den Gebieten der Tschetscheno-Inguschischen Autonomen Sozialistischen Sowjetrepublik eine Rückkehr nicht erlauben. Die Rückkehr der Tschetschenen und Inguschen ist unerwünscht und wird auch durch die Partei- und Sowjetarbeiter abgelehnt, da diese in der Vergangenheit und auch heute noch falsch liegen.

E. Gromov, V. Churaev

14. November 1956

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Aus dem Brief des Ministers des Organisationskomitees der Tschetscheno-Inguschischen Autonomen Sozialistischen Sowjetrepublik an den Minister des tschetschenisch-inguschischen Regionalkomitees der CPSU G. F. Cherkevich

25. September 1957

Im Frühjahr 1957 sind 140.000 Tschetschenen und Inguschen in die Republik zurückgekehrt, ein Teil der Dagestaner und Osseten ist in ihre Republik umgezogen.

CHGNA. F.1. Op.1. D.1837. L.4-5