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Das Wiener Mindestsicherungschaos geht weiter. Die Stadt Wien benötigt jetzt wieder 30,5 Millionen Euro mehr, um die Ausgaben der Sozialhilfe 2017 abdecken zu können. Damit steigen die Kosten heuer auf satte 693 Millionen Euro, die Zahl der Bezieher auf 208.000.

 Die Ausgaben der Stadt waren mal wieder höher als erwartet. Das ursprüngliche Budget von 662 Millionen Euro reicht nicht. Wien muss 30,5 Extra-Millionen beantragen. Damit kostet die Mindestsicherung heuer fast 700 Millionen Euro.

Stadt sieht Entwicklung positiv
Schon im Vorjahr mussten die Mittel um 130 Millionen auf 659 Millionen Euro aufgestockt werden. Bei der Stadt sieht man die Entwicklung positiv. „Im Vergleich zu 2016 ist eine langsame Stabilisierung der Zuwachsraten zu bemerken“, hieß es aus dem Büro von Sozialstadträtin Sandra Frauenberger (SPÖ). Durch die neue Wiener Mindestsicherung solle bis 2020 rund 10.000 jungen Beziehern der Einstieg in den Arbeitsmarkt gelingen.

Kritik von ÖVP und FPÖ
Die ÖVP tobt über „das ewige Beschwichtigen und die Mär einer angeblichen Stabilisierung.“ ÖVP-Wien-Chef Gernot Blümel: „Die Kosten und die Zahl der Bezieher steigen ins Unermessliche.“ Er hat angekündigt mit einer schwarz-blauen Bundesregierung dem Wiener Modell durch eine österreichweite Lösung ein Ende zu setzen. Auch FPÖ-Vizebürgermeister Johann Gudenus fordert Sach- statt Geldleistungen. Frauenberger war für eine Stellungnahme nicht erreichbar. Sie habe frei, teilte ihr Sprecher mit.

Maida Dedagic, Kronen Zeitung

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