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Am Freitag vor Weihnachten waren zum ersten Mal Flüchtlinge direkt von Libyen nach Italien geflogen worden.

 Italiens Innenminister Marco Minniti sprach von einem „historischen Tag“ war die Rede. Jetzt hat Italien angekündigt, den humanitären Korridor auszubauen: 2018 sollen 10.000 Flüchtlinge per Flugzeug sicher nach Italien einreisen, berichtete Minniti im Interview mit der römischen Tageszeitung

„La Repubblica“ am Sonntag.

Minniti lobte das Abkommen zwischen Italien und den libyschen Behörden, wodurch die Massenankünfte von Migranten nach gefährlichen Seefahrten gestoppt worden seien. „Dank dem Abkommen zwischen Italien und Libyen kann das UNHCR-Personal beschließen, wer internationalen Schutz genießen soll und nach Italien einreisen kann“, sagte der Minister.

Auch die Rückführung abgelehnter Asylwerber sei wichtig, so Minniti. „Laut den Zielen der IOM-Organisation sollen 30.000 Migranten ohne Asylrecht freiwillig in ihre Heimat zurückkehren können. Dieses Jahr haben es bereits 18.000 Menschen getan“, sagte der Minister.

Am Freitag waren erstmals Flüchtlinge von Libyen nach Italien geflogen worden. 162 Flüchtlinge aus Äthiopien, Eritrea, Somalia und dem Jemen wurden mit einer Militärmaschine nach Italien gebracht.

Libyen ist ein wichtiges Transitland für Flüchtlinge aus afrikanischen Ländern, die über das Mittelmeer in die EU gelangen wollen. Hilfsorganisationen berichten seit langem von Misshandlungen, Vergewaltigungen und Sklavenarbeit in libyschen Flüchtlingslagern.

 

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