Laut Aussagen des litauischen Staatsoberhauptes Dalia Grybauskaite sollen ballistische Boden-Boden-Raketen des Typs „Iskander“ nun dauerhaft in Kaliningrad positioniert bleiben. Das sei nicht nur für Litauen eine Bedrohung, sondern auch für die Hälfte der Staaten Europas, so Grybauskaite. Der Verteidigungsminister Litauens Raimundas Karoblis bestärkte die Aussagen Grybauskaites und ergänzte sie mit einem Appell an die NATO, diesen Entwicklungen entsprechend entgegenzuwirken. Des Weiteren erklärte der litauische Geheimdienst, dass die „Iskander-Raketen die NATO-Aktivität in der Region stören könnten“.

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„Litauen schlägt Alarm“ schrieb die polnische Wochenzeitung wprost zum Thema der Iskander-Raketen im Kaliningrader Gebiet. Die polnische Zeitung Gazeta Olsztyńskaberichtete etwas ausgeglichener und in voller Kürze, wie „Russland seine Iskander Raketen auf uns ausgerichtet hat“. Der Bericht ist – abgesehen vom reißerischen Titel – sachlich und bezieht sich eher auf eine trockene Auslegung der Fakten mit einem Video-Beispiel der Leistung des russischen Kurzstreckenraketensystems.

Die überregionale Tageszeitung Rzeczpospolita wiederum legte das Augenmerk auf die Besorgnis der litauischen Präsidentin und des Verteidigungsministers. RT Deutschberichtete vermehrt über die bilateralen und im Rahmen des nordatlantischen Sicherheitsbündnisses vollzogenen Bemühungen, die Grenze bei Russland stärker zu militarisieren.

Auch die russische Nachrichtenagentur TASS gab bekannt, dass die Iskander-Raketen in Kaliningrad fortdauernd stationiert bleiben. Der russische Regierungssprecher Dmitri Peskow postulierte dazu am Dienstag:

Der Einsatz von russischem Militärgerät auf eigenem Boden sollte kein Grund für die Alarmierung anderer Länder sein, denn Russland bedroht niemanden.

Peskow erinnerte an die Tatsache, dass es Russland im Rahmen seiner Souveränität durchaus zusteht, sein Verteidigungspotenzial zu warten und zu stärken.

Laut TASS soll der litauische Verteidigungsminister außerdem erklärt haben:

Wir würden aller höchster Wahrscheinlichkeit nach keine Verletzungen von Internationalen Verpflichtungen seitens Russlands entdecken.

Diese Aussage fehlte zusehends in der westlichen Berichterstattung bisher. Dennoch sei die permanente Präsenz der Iskander-Raketen ein Hinweis darauf, dass das militärische Potenzial in der Kaliningrader Region „aufgemotzt“ werde, so Karoblis.

 

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