Zeitungsständer des Gratisblätter. © Bild: KURIER/Franz Gruber

Sei es die „Österreich“, die „Heute“ oder der „Kurier“, liest man überall dasselbe; „Tschetschene !“ Vorurteile und Unwahrheiten, die von den Lesern dieser unseriösen Zeitungen ernst genommen werden. Jedem ist bewusst, dass gebildete Menschen sich für die Art von Informationen nicht interessieren, da sie selber denken können und für sich entscheiden können, ob die teilweise erfundenen Statistiken und Vorurteile in vielen Medien nun stimmen. Zu unserem bedauern gibt es sehr viele ungebildete Menschen, die diesem Schwachsinn Glauben schenken und durch „gratis Zeitungen“ ihre Meinungen und Vorurteile bilden.

Verständlich! Es ist nun einmal leichter das gehörte zu glauben anstatt sich selber zu informieren. Kennt einer der „Heute“ Leser einen Tschetschenen oder eine Tschetschenin persönlich? Höchst unwahrscheinlich. Das Tschetschenische Volk hat überall mit Vorurteilen zu kämpfen, in den Schulen, in den Universitäten, gar bei der Arbeit.

In Wien gibt es viele Immigranten. Nun die Frage: Weshalb berichten die Medien nur von einer Minderheit? Gibt es in Wien nur Tschetschenische Verbrecher?  Die Medien bringen dies so rüber, was nun sehr merkwürdig ist. Das Image der tschetschenischen Mehrheit hat in den letzten Jahren sehr gelitten, dank ein Paar klein Kriminellen und größtenteils, dank der Medien, welche ein ganzes Volk in den selben Topf gesteckt haben, für die Taten von höchstens 10 Verbrechern.

Für die Politiker, wenn es gerade passt, war es ein Tschetschene oder eine Tschetschenin, dann war es ein Russischer Staatsbürger, dann war es doch ein Österreichischer Staatsbürger mit tschetschenischem Hintergrund.  Man kommt als „Heute“ Leser nur schwer hinterher.

Die meisten Tschetschenen besuchen Hochschulen und arbeiten härter als alle anderen in deren Umfeld, natürlich nicht jeder oder jede einzelne, aber die Mehrheit. Angefangen mit Leserbriefen und Talkshows, werden sich die Tschetschenen wehren, gegen die von den „billig Zeitungen“ verbreiteten Falschmeldungen. Wenn es sein muss, wird es Proteste geben, wenn nötig auch Gerichtsverhandlungen. Wie kommt ein gesamtes Volk dazu, ausgegrenzt und gehasst zu werden, aufgrund von zwei oder drei Journalisten, die Russland bezahlt um Falschmeldungen zu verbreiten?

Die Massage dieses Textes ist: Wir haben auch eine Stimme und etwas zu sagen: „Wir lassen uns das nicht mehr gefallen“.

 

Kulturverein ICHKERIA

Khuseyn ISKHANOV