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SCHWECHAT. Schwechat (Bezirk Bruck a.d. Leitha) ist am frühen Montagabend ein Unwetter-Hotspot in Niederösterreich gewesen.

 

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Ein heftiges Gewitter mit Hagelschauern zog Montagnachmittag über den Flughafen Schwechat. Durch den starken Wind entwickelte sich ein Tornado. Schäden gab es laut Flughafen aber nicht, es kam nur zu einzelnen Flugverzögerungen.

„Die umliegenden Gemeinden sind mit einem blauen Auge davongekommen“, sagt Steffen Dietz, Meteorologe bei Ubimet. Der Tornado soll ersten Schätzungen zufolge eine Geschwindigkeit bis zu 180 km/h erreicht haben. Laut Dietz zog der Tornado nur über dünn besiedeltes Gebiet. Andernfalls hätte es jedenfalls abgedeckte Dächer oder umgerissene Bäume gegeben, so der Experte.

 

 

Auch der Flughafen blieb von Schäden verschont. Aus Sicherheitsgründen wurden aber manche Arbeiten am Flugfeld vorübergehend unterbrochen, sagt Flughafensprecher Peter Kleeman. Daraufhin kam es zu einzelnen Verzögerungen bei An- und Abflügen. Schäden seien allerdings nicht verzeichnet worden, heißt es.

Die Feuerwehr verzeichnete Einsätze in der Stadt und auf dem Flughafen Wien, teilte Franz Resperger vom Landeskommando NÖ auf Anfrage mit. Laut Resperger rückten acht Feuerwehren aus, unter ihnen jene des Flughafens. Etwa ein Dutzend Einsätze waren zu bewältigen. Es handelte sich dabei primär um Auspumparbeiten. Vereinzelte Unwettereinsätze waren nach Angaben des Sprechers auch in den Bezirken Mistelbach, Gänserndorf und Mödling zu verzeichnen.

15 Millionen Euro Agrar-Schäden

Die schweren Unwetter mit Hagel und einem Tornado haben heute Montag laut der Österreichischen Hagelversicherung Schäden in Höhe von 15 Mio. Euro in der Landwirtschaft verursacht. Betroffen waren das südliche Wien und das angrenzende Niederösterreich, wie die Hagelversicherung am Montagabend in einer Aussendung mitteilte.

Auf einer landwirtschaftlichen Fläche von rund 10.000 Hektar wurden Acker-, Obst-, Wein- und Gemüsekulturen sowie Glashäuser durch die bis zu 5,5 cm großen Hagelkörner schwer in Mitleidenschaft gezogen. Betroffen waren insbesondere der 23. Bezirk in Wien sowie die Bezirke Gänserndorf, Bruck an der Leitha, Mödling und Sankt Pölten/Land.

„Die Landwirtschaft ist durch den Klimawandel massiv betroffen. Der Gesamtschaden aufgrund des heutigen Unwetters beträgt rund 15 Millionen Euro“, so der Vorstandsvorsitzende der Österreichischen Hagelversicherung, Kurt Weinberger. Rasche Hilfe habe oberste Priorität. Die Sachverständigen hätten bereits am Abend mit den Erhebungen begonnen. Betroffene Landwirte können ihre Schäden online unter www.hagel.at melden.

Dies sei der zweithöchste Schaden bei einem Unwetter in Österreich, seit dem Unwetter am 23. Juli 2009, sagte der Sprecher der Hagelversicherung zur APA. Damals war ein Gesamtschaden von 20 Mio. Euro in der Landwirtschaft verursacht worden.

Keine Schäden

 

http://www.nachrichten.at/nachrichten/chronik/Tornado-zog-an-Flughafen-Schwechat-vorbei;art58,2619999