Kein Schweinsschnitzerl mehr in den Horten und Kindergärten der Stadt Salzburg Bild: Weihbold

SALZBURG. Seit Jahren steht in den Horten und Kindergärten der Stadt Salzburg Schweinefleisch nicht mehr auf dem Menüplan. Aus Rücksicht auf Kinder mit Migrationshintergrund, berichtet Servus TV. Stimmt nicht, entgegnet Salzburgs Vizebürgermeisterin und greift den TV-Sender an.

Anja Hagenauer (SPÖ) bezeichnet die Story nicht nur als sachlich falsch, der Sender habe dies auch gewusst. In der über die APA verbreiteten Vorschau informierte Servus TV, in seiner Nachrichtensendung am Freitag um 19.20 Uhr exklusiv darüber zu berichten, dass Schweinefleisch-Produkte vom Menüplan der von der Stadt betriebenen Horte und Kinderbetreuungseinrichtungen gestrichen wurden.

Hagenauer habe dem Sender diese angeblich schon länger gültige Vorgabe bestätigt und unter anderem auf die Bedürfnisse muslimischer Kinder verwiesen. Befragte Eltern hätten sich von dieser Regelung überrascht gezeigt und mehrheitlich ablehnend reagiert. Die Vorankündigung umfasste auch politische Reaktionen. Die Stadt-ÖVP habe demnach von einem nicht gerechtfertigten „Schnitzel-Erlass“ gesprochen, die Stadt-FPÖ einen Versuch geortet, „für Zuwanderer ein entsprechendes Essensangebot zu schaffen.“

Untermauert wurde die Aussendung zudem mit einer von Servus TV in Auftrag gegebenen Umfrage, wonach 78 Prozent der Österreicher der Ansicht seien, dass Schweinefleisch in öffentlichen Kindergärten auf dem Menüplan stehen sollte. Bei der Stadt zeigte man sich am Freitagnachmittag verärgert. Es gebe keinen Erlass, die angekündigte Story sei vielmehr falsch und entspreche nicht den Tatsachen, sagte Hagenauer im Gespräch mit der APA. „Wir haben das Servus TV erklärt, aber der Beitrag wurde trotz besseren Wissens groß angekündigt.“

 

http://www.nachrichten.at/nachrichten/chronik/Kein-Schweinefleisch-im-Kindergarten-Wirbel-um-TV-Bericht;art58,2617406