Die Lehre eröffnet jungen Aslysuchenden und Flüchtlinge Perpektiven. 
© UNHCR/Kurt Prinz

UNHCR appelliert an die Bundesregierung, die geplante Änderung nochmals zu überdenken und setzt sich dafür ein, dass alle Kinder und Jugendlichen unabhängig von ihrem Rechtsstatus in Österreich gleich behandelt werden.

Das UN-Flüchtlingshochkommissariat UNHCR bedauert die Ankündigung der österreichischen Bundesregierung, jungen Asylsuchenden künftig den Zugang zur Lehrausbildung zu verschließen.

„Für viele junge Asylsuchende würde das bedeuten, dass sie oft jahrelang untätig herumsitzen müssen anstatt in Österreich etwas Sinnvolles zu tun und dabei etwas zu lernen. Zugang zu Bildung und Ausbildung sind sowohl für die jungen Menschen als auch für die gesamte Gesellschaft eine Investition in die Zukunft. Aus Sicht von UNHCR ist die geplante Änderung ein Schritt in die falsche Richtung“, so Christoph Pinter, Leiter von UNHCR Österreich.

Für junge Menschen seien „verlorene“ Jahre während des Asylverfahrens außerdem noch viel gravierender als für Erwachsene. Viele der betroffenen jungen Menschen würden zudem in Österreich Schutz erhalten und müssten nach ihrem oftmals langen Asylverfahren die verlorenen Integrations-Möglichkeiten erst mühsam wieder aufholen. Aber auch für jene Menschen, die nicht dauerhaft in Österreich bleiben können, wäre eine zusätzliche Qualifizierung von Vorteil.

UNHCR setzt sich dafür ein, dass alle Kinder und Jugendlichen unabhängig von ihrem Rechtsstatus in Österreich gleich behandelt werden und spricht sich daher dafür aus, die Ausbildungspflicht bis 18 auch auf Asylsuchende auszuweiten.

UNHCR appelliert an die Bundesregierung, die geplante Änderung nochmals zu überdenken. „Unter dem Ausschluss von Asylsuchenden zu Lehre und Arbeitsmarkt würden nicht nur die Betroffenen leiden. Es wäre auch für die gesamte Gesellschaft ein Nachteil, das Potenzial der jungen Asylsuchenden nicht zu nützen“, so Pinter.

 

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