Dieses Foto der Weisshelme zeigt die Ersthelfer beim Einsatz nach einem Luftangriff auf das Dorf Hobeit in der Nähe von Idlib in Syrien. (Syrian Civil Defense White Helmets via AP)

Bei einer Sitzung des Uno-Sicherheitsrats löste der russische Vertreter mit seinem Angriff auf die syrische Zivilschutzorganisation einen Eklat aus.

(afp/sda) Russland hat im Uno-Sicherheitsrat die syrischen Weisshelme als «Bedrohung» bezeichnet und damit für einen Eklat gesorgt. Diplomaten mehrerer westlicher Staaten verurteilten die Vorwürfe als «skandalös».

Bei einer Sitzung des Uno-Sicherheitsrats hinter verschlossenen Türen sagte der russische Vertreter am Donnerstag nach Angaben von Diplomaten, westliche Staaten müssten für einen Rückzug der Weisshelme aus Syrien sorgen. Das gelte auch für die Rebellenbastion Idlib. «Die Anwesenheit der Weisshelme ist eine Bedrohung», sagte der russische Vertreter demnach über die syrische Zivilschutzorganisation. «Die Terroristen müssen gehen. Es ist keine gute Idee, sie innerhalb der Gesellschaft zu lassen.»

Die USA, Grossbritannien und Frankreich reagierten den Diplomaten zufolge empört. Der US-Vertreter im Sicherheitsrat sprach demnach von «skandalösen und falschen Anschuldigungen». Der britische Vertreter sprach von «absurden» Vorwürfen, der französische Vertreter betonte, die Weisshelme würden hunderte Menschenleben retten.

Russland hat die Weisshelme bereits in der Vergangenheit wiederholt mit terroristischen Gruppen in Verbindung gebracht. Die Ersthelfer retten seit 2013 in den syrischen Rebellengebieten nach Luftangriffen Menschen aus den Trümmern zerstörter Häuser und leisten erste Hilfe. Obwohl sie ihre Neutralität betonen, sehen die syrische Regierung und Russland sie als Unterstützer der Rebellen. Im Westen sind die Weisshelme hoch angesehen.

 

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