Der russische Inlandsgeheimdienst FSB hat in Moskau einen US-Amerikaner unter Spionageverdacht festgenommen.
Quelle: dpa/Mikhail Klimentyev

Das Verhältnis zwischen Russland und den USA ist so schlecht wie seit den Zeiten des Kalten Krieges nicht mehr. Nun nimmt der russische Geheimdienst einen Amerikaner fest und wirft ihm Spionage vor. Die Familie des Mannes widerspricht. 

Der russische Inlandsgeheimdienst FSB hat in Moskau einen US-Amerikaner unter Spionageverdacht festgenommen. Der Mann sei auf frischer Tat „bei einem Akt der Spionage“ ertappt worden, teilte der FSB am Montag mit.

Nähere Angaben zu den Umständen wurden nicht gemacht. Die Festnahme sei bereits am 28. Dezember erfolgt. Bei einer Verurteilung drohten dem Mann zwischen 10 und 20 Jahre Haft, hieß es in der FSB-Mitteilung, aus der die Agentur Tass zitierte.

Die US-Botschaft sei fristgerecht über die Festnahme informiert worden, teilte das russische Außenministerium mit. Ein Sprecher des US-Außenministeriums erklärte am Dienstag, man habe um Zugang zu dem Festgenommenen gebeten und erwarte, dass die russischen Behörden dem nachkämen. Dazu sei Russland gemäß dem Wiener Übereinkommen über diplomatische Beziehungen verpflichtet.

„Er ist zweifellos unschuldig“

Der Sender CNN gab den Namen des Mannes mit Paul Whelan an und zitierte aus einer Stellungnahme seines Bruders, wonach er wegen einer Hochzeit in Moskau gewesen sei. „Wir machen uns große Sorgen um seine Sicherheit und sein Wohlergehen. Er ist zweifellos unschuldig und wir vertrauen darauf, dass seine Rechte respektiert werden“, hieß es darin weiter. Den Angaben des Bruders zufolge ist der Festgenommene ein Ex-Soldat.

Das Verhältnis zwischen Russland und den USA ist derzeit so schlecht wie seit den Zeiten des Kalten Krieges nicht mehr. In Washington steht derzeit die russische Studentin Maria Butina als Agentin vor Gericht. Sie soll im Auftrag russischer Stellen versucht haben, Einfluss auf politische Organisationen in den USA zu nehmen.

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