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Der Vater des in Floridsdorf ermordeten Tschtschenen forderte Schutz für Bedrohte. Mit der Kundgegung wollte man auf das Schicksal der tschetschenen aufmerksam machen.

Rund 30 Personen haben sich am Donnerstag am Wiener Heldenplatz versammelt, um unter anderem gegen den russischen Regierungschef Vladimir Putin zu demonstrieren. Anlass der Demonstration war die Ermordung des 26-jährigen Tschetschenen Umar Israilov in der vergangenen Woche in Wien. „Putin, lass uns in Ruhe“, „Wer ist der nächste?“ und „Putin Mörder nach Den Haag“ war auf Transparenten zu lesen. Man wolle mit der Protestkundgebung auch auf die in anderen Ländern lebenden Tschetschenen und deren Schicksal aufmerksam machen, erklärte der Vater des Ermordeten, Ali Israilov.

Man könne sich in Österreich gar nicht vorstellen, was in Tschetschenien alles passiere und mit welchen Leuten man dort zu tun habe, warnte Ali Israilov und ergänzte: „Wenn wir zulassen, dass das so weiter geht, dann werden sie nicht nur das Gas abdrehen, sondern auch den Sauerstoff.“ Man wolle den Politikern zeigen, was mit Flüchtlingen passiere, betonte der in Österreich lebende russische Exilpolitiker Iskhanov Khusseyn.

Wenn Innenministerin Maria Fekter nicht einsehe, dass hier ein Fehler passiert sei, und wenn sich die Politik nicht ändere, dann wisse er, Israilov, auch nicht mehr, was er sagen solle. „Die Polizei hat offensichtlich einen Fehler gemacht“, so Israilov. Er wolle keine Entschuldigung, sondern Maßnahmen, damit so etwas nicht wieder passiere. Obwohl Menschen sich bedroht fühlten und sich an die Behörden wendeten, würden diese nicht ausreichend beschützt, kritisierte der von Personenschützern umringte Mann.

Der russische Geheimdienst versuche „alles, um uns einzuschüchtern“, berichtete eine Demonstrationsteilnehmerin. Während der Protestkundgebung wurde ein von Ali Israilov verfasstes Schriftstück verlesen, in welchem er eine gründliche und gerechte Untersuchung des Mordes an seinem Sohn Umar forderte, um alle Verantwortlichen zu identifizieren und diese dann vor Gericht zu bringen. Nach Angaben der Demonstranten hatte man versucht, das Schriftstück der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) zu übergeben, diese habe die Entgegennahme allerdings abgelehnt.

(APA)  22.01.2009

 

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