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Durch eine neue Leitzentrale wird die sichere Versorgung Wiens mit Trinkwasser gesteigert.

Die Wiener schätzen ihr Trinkwasser, das aus den steirisch-niederösterreichischen Alpen innerhalb von 36 Stunden durch die Hochquellenleitungen I und II nach Wien gelangt. Die I. Wiener Hochquellenleitung, zu ihrer Zeit Kaiser-Franz-Josef-Hochquellenleitung genannt, wurde im Jahr 1873 eröffnet und war die erste Wasserversorgung Wiens mit einwandfreiem Trinkwasser – Verstärkung kam im Jahr 1910 durch die II. Wiener Hochquellenleitung. Seit dieser Zeit ist das Wiener Wasser nicht nur mitverantwortlich für die gute Lebensqualität der Stadt, sondern erzeugt auch seit 1926 grüne Energie: Auf dem Weg in die Bundeshauptstadt passiert das Wasser die Wasserleitungskraftwerke Gaming und produziert so 65 Millionen Kilowattstunden Energie. Insgesamt versorgt die Magistratsabteilung 31 – Wiener Wasser Österreichs größte Stadt mit über 103.000 Anschlussleitungen mit Trinkwasser. Ende 2017 nahm der von Siemens realisierte neue Leitrechner in der Zentrale den Betrieb auf. Der Leitrechner steuert und überwacht das 3.000 Kilometer umfassende kommunale Wasserversorgungsnetz sowie sämtliche Anlagen und Kraftwerke entlang der  Hochquellleitungen. Im Zuge der Arbeiten wurden auch die zugehörige Netzwerk- und Fernwirktechnik erneuert. In der Betriebszentrale von Wiener Wasser kommen sämtliche Messdaten und Informationen aus dem weitverzweigten Leitungsnetz zusammen und werden dort verarbeitet. Die Inbetriebnahme der neuen Leitzentrale ist ein wesentlicher Schritt in Richtung einer digitalisierten Wasserversorgung.

Versorgungssicherheit an oberster Stelle

„Die sichere und kontrollierte Versorgung jedes Haushalts zu jeder Tages- und Jahreszeit mit dem besten Lebensmittel ist der klare Auftrag der Stadt“ betont DI Dr. Wolfgang Zerobin, Betriebsvorstand der MA 31 – Wiener Wasser: „Der heutige Stand der Technik macht die Versorgung wesentlich sicherer, als dies früher der Fall war. Und sie gestaltet Prozesse im Zuge der Verteilung des Trinkwassers für unsere Mitarbeiter deutlich klarer und transparenter. Die Prozesse und damit das Detailwissen beginnen mit der Digitalisierung zu leben.“ Die neue Leittechnik wurde diesen hohen Anforderungen entsprechend konzipiert und realisiert: Über das verteilte Leittechnikkonzept können sämtliche Steuer- und Überwachungsfunktionen von verschiedenen Stellen im Bedarfsfall übernommen werden. Das so entstandene Netzwerk sowie die Implementierung hochmoderner Ausfallkonzepte, einer katastrophensicheren Bedienung und redundanter Server sichern die Trinkwasserversorgung der Metropole Wien bestmöglich ab.

Digitalisierung als Grundstein für neue Infrastrukturprojekte

Mit dem neuen Leitrechner hat die Stadt Wien einen großen Schritt in Richtung „Wasser 4.0“ gesetzt. Gemeinsam mit der EDS 4.0 GmbH (European Digital Services) wurde im Zuge des Projekts das Digitalisierungskonzept umgesetzt. Mit Hilfe des Life-Cycle-Engineering-Tools COMOS wurden alle EMSR-Komponenten bereits in die Planungs- und Engineeringphase integriert und die Anlageninformationen in der zentralen Datenbank gespeichert. Sie stehen damit auch für weitere Anwendungen zur Verfügung.

 

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