Wolfgang Taucher und Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) © APA

Wolfgang Taucher wechselt nach 22 Jahren ins Ministerium. Verstaatlichung des Asylwesens verzögert sich, Verträge mit privaten NGOs laufen noch zwei Jahre weiter.

Wie profil in seiner Sonntag erscheinenden Ausgabe berichtet, tritt Wolfgang Taucher nach 22 Jahren an der Spitze des Bundesamtes für Fremdenwesen und Asyl (BFA) ab.

Tauchers Vertrag lief mit Jahresende aus und wurde nicht verlängert. „Seine Nachfolge als Direktor des BFA wird ausgeschrieben“, bestätigt ein Sprecher des Innenministeriums gegenüber profil. Taucher wechselt in die neue Sektion „Fremdenwesen“ im Ministerium.

Als möglicher Nachfolger im BFA wird Gerhard Reischer gehandelt, aktuell Leiter der Abteilung Fremdenpolizei und Grenzkontrollwesen im Ministerium. Der Polizeigewerkschafter war FPÖ-Gemeinderat in Berndorf.

Wolfgang Taucher
Wolfgang Taucher. © APA

Verzögerungen gibt es bei der Verstaatlichung des Asylwesens

Wie von Innenminister Herbert Kickl angekündigt, soll eine Bundesagentur die Rechtsberatung und Rückkehrberatung von Asylwerbern übernehmen – eine Leistung, die bisher von privaten NGOs wie Diakonie, Volkshilfe, Caritas oder dem Verein Menschenrechte Österreich zugekauft wurde.

Zur Überraschung der NGOs hat der Bund ihre Verträge bis Ende 2018 nicht gekündigt. Da die Auflösung nur per Jahresende möglich ist – mit einer einjährigen Kündigungsfrist –, sind die NGOs somit frühestens 2021 aus dem Rennen. Ein Grund für die Verzögerung sollen Unstimmigkeiten zwischen Kickl und Justizminister Josef Moser sein. Dieser habe sich nach profil-Informationen von Kickl zu wenig in die Reform eingebunden gefühlt und deshalb an den Verträgen mit NGOs festgehalten.

Von Clemens Neuhold

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