Die Terroranschläge in Europa, die eine breite öffentliche Diskussion auslösten, in Nizza im Oktober 2020, in Wien im November 2020, und in der hiergehörigen Rückblende  – in Berlin im August 2019 (Mordfall Selimchan Changoschwili https://de.wikipedia.org/wiki/Mordfall_Selimchan_Changoschwili ), haben mich dazu angeregt, diesen Artikel, als solch eine Art des offenen Briefes, zu schreiben. Gibt es einen Zusammenhang zwischen all diesen Ereignissen? Ja, sogar mehrere. Um das zu begreifen, braucht man kein Untersuchungsführer zu sein. 

Offensichtlich gibt es jemanden „unsichtbaren“ für europäische Sicherheitsdienste und Machtgefüge, sogar auch für die zeitgenössische Zivilgesellschaft in Europa, der die Extrameile geht, um die tschetschenische Diaspora von  Migranten in der EU zu diskreditieren. Koste es, was es wolle. Dieser “unsichtbare Mann”, wie aus seinen erfolgreichen Szenarien hervorgeht, ist ein erfolgreicher Politiker, ein ausgebildeter Betrüger, der wieder einmal eine nordkaukasische Karte aus dem gekapertem Blut eines Decks ausspielt. 

Die Volksweisheit lautet „der getroffener Hund bellt“ und bestätigt damit die sofortige Reaktion des Vizeaußenministers Russlands Oleg Syromolotov https://lenta.ru/news/2020/10/30/danger/?utm_medium=social&utm_source=facebook&fbclid=IwAR31U8LTmJ_cJ-wMVJpFkRvQAL6xmMcyKfp6k5j4seW85y9y7W0Qrqt6em4 

„Um auf das Thema Radikalisierung zurückzukommen, kann ich sagen, dass wir unsere französischen Partner wiederholt vor der Gefahr gewarnt haben, die von Terroristen aus dem Nordkaukasus ausgeht, die sie als „Freiheitskämpfer“ akzeptiert haben.“

Diese Terroranschläge legten wieder davon Zeugnis ab, dass die Sicherheitskräfte in Europa, trotz der enormen Arbeit, ihr Hauptziel –  die Verhinderung solcher Verbrechen – nicht erfüllen. Und es reicht nicht, mit der Maus durch Interpol oder Europol zu klicken. Wenn sie öfter mit den nationalen Diaspora interagieren würden, wüssten sie, wie diese Menschen leben, welche Probleme sie mit der Arbeit haben usw. , dann wüssten wir natürlich, dass es keine Terroristen unter diesen Menschen gibt. Eigentlich beschäftigen sie sich mit ganz normalen Problemen des Alltags, das Erlernen der Sprache, das Erhalten von Status und Arbeitsplatz, und die Erziehung der Kinder. 

Drittens wäre es für Migrationsdienste und viele in Europa ansässige Stiftungen sinnvoll, Veranstaltungen (Seminare, Treffen, Diskussionen, Konferenzen) zu veranstalten, die zur Integration der nationalen Diaspora beitragen. Dazu muss man auch die einheimische Bevölkerung mit einbeziehen, damit sie mit eigenen Augen sehen, dass zum Beispiel, die Tschetschenen in der nationalen Diaspora keine Terroristen sind. Im Gegenteil, es sind es ganz friedliche Menschen mit viel Weisheit, sie sind integrationsfähige Menschen deren Kinder, wenn man ihnen gute Integrationsmöglichkeiten bietet, große Fortschritte bei der Erforschung verschiedener Wissensbereiche erzielen können.

Es gibt natürlich wenige Ausnahmen, angeblich religiöse  Personen, die sich nach Ermittlungen als Agenten von russischen Sicherheitsdiensten erweisen. 

Was die Veranstaltungen angeht, lässt die Lage leider zu wünschen übrig. Im November 2017 nahm ich an einem Seminar teil, das eigentlich der Verfolgung von Vertretern der tschetschenischen Diaspora gewidmet war, die Veranstaltung wurde von einer namhaften europäischen Stiftung organisiert. Aber diese hinterließ einen äußerst deprimierenden Eindruck. Ein Experte aus Moskau, als Mitglied einer der bekanntesten Menschenrechtsorganisationen, berichtete viel über die Gräueltaten von Ramsan Kadyrow Ramsan Achmatowitsch Kadyrow – Wikipedia, und wie dieser seine Gegner sogar in Europa finden und töten lässt , Beispiel: Umar Israilow, und im allgemeinen über die Verletzung von Rechten der Einwohner in Tschetschenien heute. R. Kadyrov hinterlässt nicht den Eindruck einer geistig gesunden Person,  was durchaus durch dieses Video bezeugt wird https://www.youtube.com/watch?v=uOcdFuFXyIs

Im Großen und Ganzen ist es keine Überraschung für die intellektuellen Leute. Es war sehr traurig mit anzusehen. Also, bei diesem Seminar waren Vertreter der tschetschenischen Diaspora, die viel zu erzählen hatten und erzählen wollten, doch die Moderatoren gaben aber nicht allen die Möglichkeit dafür. Sie haben die angeblich begrenzte Redezeit als Argument angeführt.

Daher erhebt sich die Frage: was ist das Ziel solcher Veranstaltungen? Der Experte aus Moskau hat seine Mission erfüllt, es kann auch sein, dass sie bestimmte finanzielle Unterstützung von ihm, für ihr Projekt, bekommen hatten. Aber die Teilnehmer, die Vertreter von der tschetschenischen Diaspora, verließen den Seminarraum  mit ihre alten Problemen. 

Darüber hinaus, machen die Massenmedien oft einen großen Fehler, sie liefern der Zivilgesellschaft ein Image von tschetschenischen Migranten als Quelle der Bedrohung für die Gesellschaft, wenn Sie, z.B. über Schlägereien zwischen Tschetschenen und Afghanen berichten oder sie als „Terroristen“ betiteln.

https://www.sn.at/salzburg/chronik/bandenkrieg-in-salzburg-gruppen-beschuldigen-sich-gegenseitig-2770147

In der Regel beschreiben die Journalisten solch ein Gemetzel in lebhaften Farben, aber bemühen sich oft nicht darum die Hintergründe dieser Ereignisse zu verstehen. Und schließlich könnte dieses Thema als Grund für journalistische Untersuchungen dienen. Infolgedessen haben viele Europäer nur ein Gefühl der Angst vor Migranten, das auf einem absolut falschen Mythos basiert. Viel nützlicher wäre es, wenn die Medien über die Arbeit von staatlichen und öffentlichen Organisationen berichten würden, die sich um Förderung der Integration dieser Menschen bemühen .

Und schließlich möchte ich folgendes schreiben. Europa war schon immer für ihre Förderung der Bildung weltberühmt und strebte immer nach Wissen und Wahrheit. Und dafür hat es viel getan und tut es auch heutzutage noch. Man kann hoffen, dass die europäischen Politiker und Medien sich diesmal mit der Problematik der tschetschenischen Diaspora tiefgründig auseinandersetzen, anstatt falschen Klischeevorstellungen zu glauben und den Herstellern der Boulevardzeitungen im Bereich des Informationskriegs zu helfen und deren Werke zu konsumieren. 

 

Vladimir Barbaschow,

ehrenamtlicher Experte für Informationskriege,

Nichtregierungsorganisation SOLIDARUS (Berlin)