Wer nicht gehen konnte, wurde vor Ort umgebracht. In einem Erlass vom 27. Februar 1944 schrieb des Staatssicherheits-Kommissars 3. Ranges Gwischiani vermeintlich unter dem Vermerk »Nur für vier Augen« An Berija: »Damit wir die Operation Gori durchführen konnten, war ich gezwungen, mehr als 700 Leute zu erschießen.«

»Der Bevölkerung wurde gesagt, die Alten, Bettlägerigen oder Kranken würden mit Flugzeugen ausgeflogen.« erklärt Salamat Gajew, Autor des Buches Chaibach, das eines der schlimmsten Massaker dieser Periode beschreibt, in einem ausführlichen Interview 2004 in Nasran.

»600 bis 700 Menschen aus Chaibach schloss man in Ställen ein und zündete sie an. Die, die weglaufen wollten, wurden niedergeschossen.« Erzählte E.G. Malsagow über den 27. Februar 1944. Chaibach, aber auch die Dörfer Melchasta, Sumsoj, Urus Martan, Tschisnameri und Gilich wurden Orte des Massenmordes. »Niemand hatte etwas gegen die Sowjets getan. Irgend jemand wollte wohl, dass die Völker nicht in Frieden miteinander leben« meinte Machdan Tuschajew aus Urus Martan.

»Alle, die dort lebten wurden deportiert oder getötet. Die Überlebenden flüchteten in die Berge, beschreibt Tuschajew. Nach Abzug der sowjetischen Truppen hätte es im Dorf keine Lebeneden mehr gegeben.«

»Die Leute flüsterten sich das schreckliche Geheimnis von Chaibach nur hinter vorgehaltener Hand zu, aus tierischer Angst vor dem NKWD« schrieb der russische Politiker Wassili Rusin. Erst im August 19090 wurde eine Untersuchung über die Ereignisse in Chaibach eingeleitet.

Salamat Gajew erzählte Tessa Syszkowitz, unter welchen Umständen sein Werk «Chaibach» entstand: »1964 saß ich mit dem Dichter und Ethnograf Suleiman Achmat zusammen. Er war damals 45, ich 25. Wir waren Freunde. Er hat angefangen zu weinen. Es war für mich sehr seltsam, einen Mann weinen zu sehen. Suleiman sagte: Du bist in Chaibach geboren, du lebst unter den Zeitzeugen. 14 Verwandte deines Vaters wurden dort verbrannt. Nur du kannst das Buch zum Gedenken an Chaibach schreiben.«

Gajew sammelte mündliche Erinnerungen der Überlebenden. Er selbst überlebte das Massaker als Fünfjähriger, weil seine Mutter mit den Kindern gerade auf der Alm war. Von dort aus sahen sie, wie man die Leute zusammentrieb, auch aus den umliegenden Dörfern, sie einsperrte und verbrannte. »Niemand hat später gewusst, dass ich das Material für ein Buch zusammentrage, Auch meine Familie nicht, Ich habe auch erst später alles aufgeschrieben. Lange bewahrte ich die Erzählung der Überlebenden nur in meinem Gedächtnis.«

2004 durfte er im Europäischen Parlament seine Forschungsergebnisse präsentieren, darunter historische Photos sowie Photokopien der Dekrete von Stalin und Beria. Zurück in Grosnji wurde Gajew von der russischen Armee verhaftet und sollte unterschreiben, dass er die Dokumente gefälscht habe, sonst werde man ihn umbringen.

Dann sei er eben das siebenhunderteinste Opfer von Chaibach, habe er geantwortet. Die entscheidenden Dokumente seien ohnehin bekannt gewesen; es hätte den Russen überhaupt nichts gebracht, wenn er sein Buch wiederrufen hätte. Das haben die Ermittler wohl auch eingesehen und ihn anderntags aus der Haft entlassen.

Heute hat Gajew keine Angst mehr, über die Deportation zu sprechen. Nicht nur ist sein Buch in zweiter Auflage erscheinen, er durfte es sogar im «Kadyrow-Museum» vorstellen. Im Nationalmuseum wird allerdings immer noch nicht an das Massaker erinnert, obwohl der Direktor zugesagt hat, einen Schaukasten einzurichten.

Die Kontroverse um die Quellenkritik:

Die Hauptinformationsquelle über die Tragödie in Chaibach war Dziaudin Malsagow (der erste stellvertretende Justizkommissar von Tschetscheno-Inguschetien). Ihm zufolge war er während der Vertreibung Zeuge der Tragödie im Bezirk Galantschosh. Am 23. Februar, zu Beginn der Deportationen, hatte starker Schneefall den Bergbezirk Galantschosh von der Ebene und dem Bahnhof, auf dem die Züge warteten, abgeschnitten. Mitarbeiter des NKWD unter dem Kommando des Staatssicherheits-Kommissars 3. Ranges Gwischiani sonderten von den rund 6.000 Einwohnern des Bezirks die Kranken und Alten aus, also diejenigen, die wegen ihrer geschwächten Gesundheit oder ihres fortgeschrittenen Alters nicht im Stande waren, zu Fuß die Gebirgspfade und Schneewehen zu bewältigen. Es waren ungefähr 700 Menschen, die in den Pferdestall der Berija-Kolchose – der Name zeugt von bitterer Ironie – getrieben wurden. Der Pferdestall wurde beschossen, mit Heu umgeben und angezündet.

Die Zahl der Zivilisten, die nach Malsagow im Stall gefangen gehalten wurden, bezifferte sich auf 600-700 Personen. Dann wurden die Stalltüren geschlossen, und Gwischiani, befahl, den Stall in Brand zu setzen und auf Menschen zu schießen, welche vor dem Feuer fliehen wollten. Malsagow und ein weiterer Offizier, Gromov, versuchten erfolglos zu protestieren und wurden in das Dorf Malkhasty gebracht.

Seine Worte werden von den Anwohnern selbst bestätigt, in deren Erinnerung diese Ereignisse gut erhalten sind. Das Verschwinden mehrerer hundert Menschen konnte von ihren Landsleuten und Verwandten nicht unbemerkt bleiben. Bis 2012 war auch Mumadi Elgakajew noch am Leben, welchem es als einzigen gelungen ist aus dem brennenden Stall zu fliehen.

Die Untersuchung dieser Ereignisse wurde von einer Sonderkommission unter der Leitung eines pensionierten Offiziers durchgeführt, dem Leiter des Podvig-Suchzentrums, Stephan Koshurko, der zu dem Schluss kam, dass dies der Fall war.

Die allgemeine Kritik an den Schlussfolgerungen der Koshurko-Kommission ist, dass angebliche Telegramm von Michail Gveshiani an Lawrence Beria: »Streng geheim: An den Volkskommissar des Inneren der UdSSR, den Genossen L. P. Berija nur für ihre Augen. Angesichts mangelnder Transportfähigkeit und zur Sicherstellung der termingerechten Durchführung der Operation Gori war ich gezwungen, ungefähr 700 Einwohner in der Ortschaft Chaibach zu liquidieren. Oberst Gwischiani«

Kritiker weisen zu Recht darauf hin, dass Gwischiani nicht der Oberst war, sondern Staatssicherheits-Kommissars 3. Ranges. Die Operation hieß nicht Gori (Gebirge), sondern „Tschetschewiza“ (Linsen) und schließlich wurde die Formulierung »Nur für Ihre Augen« niemals im Innenministerium verwendet. Auch die Formulierung »Streng Geheim« ist eine Kopie des englischen Ausdrucks »Top secret«. Anscheinend handelt es sich bei dieser Version des Telegramms, welches in der Fachliteratur regelmäßig zitiert wird um eine Fälschung, die in den USA eilig gemacht wurde. Dies ändert jedoch nichts an dem historischen Ereignis des 27. Februars selbst.

Die Geschichte von Chaibach ist nur außerhalb Tschetscheniens nicht bekannt, aber in der Erinnerungskultur der einheimischen Bevölkerung, ob daheim oder in der Diaspora, omnipräsent.

Die Kunst in der Katastrohe: Apti Bisultanows Gedicht zu Chaibach.

Schon seit seiner Kindheit hatte sich Apti Bisultanow der Dichtkunst hingegeben. Auch die tschetschenische Tragödie war seit seiner Kindheit präsent. Die Geschichte seiner Familie ist vom Trauma der Deportation geprägt, wie Apti Bisultanow erzählt: «Mein Vater ist sehr früh gestorben, da war ich erst 6 Jahre alt. Er ist an einer Verwundung gestorben, die er im zweiten Weltkrieg bei Leningrad bekommen hat. Trotz seiner Verwundung kämpfte er weiter, doch 1944 wurde er direkt von der Front nach Kasachstan deportiert, als Volksfeind. Meine Mutter hatte 10 Kinder, und fünf von ihnen sind in Kasachstan verhungert. Und von den letzten fünf bin ich der einzige, der in der Heimat geboren ist.» Diese Deportation ist auch das Thema eines seiner bekanntesten Gedichte. Es trägt den Titel «Chaibach» und ist vor zwanzig Jahren entstanden.

In Apti Bisultanovs Gedicht begegnen dem lyrischen ich die Schatten der in Chaibach Verbrannten, halten es fest und zwingen es, sie anzuhören. In freien Assoziationen und Abstraktionen beschreibt der Dichter den Bewusstseinswandel, den die Deportation bei den Tschetschenen auslöste, die Rückbesinnung auf sich als Volk und auf die Religion. Chaibach ist Teil einer Apokalypse, die die gesamte Menschheit bedroht. Die dichte Sprache mit ihrer Fülle von Bildern, Wortwiederholungen, Reimen und Querreimen kann im Deutschen nur angedeutet werden. Ebenso wie der daktylische Rhythmus, der der tschetschenischen Dichtung spracheigen ist.

In Chaibach verfasst (Zyklus oder Gedicht)
Nirgendwo ist Heimat, nirgendwo ein Zeuge
Mir will Zeit nicht bleiben, was geschah, zu zeigen
Keinen Bruder hab ich, keinen Sippenrat
Doch ist kein Geheimnis, was mit mir geschah

Mit dem Hause hadernd kreischt der Haustür Angel
Mit der Welt im Hader schlingt des Weges Schlange
Wirbel meines Herzschlags, Wirbel der Geschichte
Wirbelsturm des Teufels, Hader mit dem Schicksal

Meinen Beinen wachsen plötzlich neue Beine
Meinen Augen wachsen plötzlich neue Augen
Himmel strahlend hebt sich himmelweit die Pforte
Irdische Belebung alter Gottesworte

Zauderndes Erschauern, zarter Knospen Zittern
Zuckungen der Brauen, Sonnenlichtgewitter
Ruft die Ewigkeit mich – ruft mich Eiseskälte
Ruft der Grabeshügel – stillste aller Welten

In der Welt der Fülle gibt es keine Schranken.
Will das Bübchen fliegen? Erster Schritte Wanken
Schwer ist mir, des Volkes Leiden zu ertragen
Meine Seele schaudert vor dem Unsagbaren

Tausend Lasten drücken wie ein Sack von Salz
Dir auf Brust und Rücken, pressen dir den Hals
Nie mehr dich erheben wirst du nach dem Schock
Deines Volkes Schmerzen – Herz im Folterstock

Söhne zu verstaatlichen säen sie die Saat
Bis der letzte Bürger dient dem Oberstaat
Setzen heimlich Zeichen – Schmeißfliegengeschmeiß
Freie Welt verboten und das Paradies!

Deiner Seele Schatten schwindet mit dem Tag
Auf der Grabsteinplatte fest steht Jahr und Tag
Sie sind unaufhaltsam, sie sind unabwendbar
Meines Volkes Leiden kommen an kein Ende!

Dieser Welt genügend sei mit dir zufrieden
Ihr geheimes Siegel kannst du dir erschließen
Doch dein süßes Leben kann den Schmerz nicht lindern
Blickst du ihm ins Auge, er im Grab nicht schwindet

Festgewand der Mutter ist ihr weißes Grabtuch
Festsaal meines Bruders – ist die hohle Grabwand
Bestes Wort des Schmerzes, brennt es dir im Herzen
Hast du ewigen Frieden, bleibt Fragment dein Vers

Herd und Heimstatt lassen musst du dieser Sache
Von ihr musst du künden selbst im Grab erwachend
Nationaler Frage gibt es kein Entweichen
Eine Kobra-Schlange ist das Fragezeichen

Keine Antwort kenn ich außer Wolfsgeheul
Keine Zeichen kenn ich außer, die das Herz zeugt
Wie der toten Mutter blindes wildes Wolfskind
Wirbel ich im Kreis. Ein Geist wird plötzlich sichtbar:

Bluträcher dir bin ich, tot liegt schon dein Vater!
Um dein Volk zu töten, komme ich, der Dadshal
Deine Fehler bin ich, die du einst verlachtest
Seine Köpfe reckend steht vor mir der Drache

Wem willst du dich beugen, Gott oder dem Dadshal?
Gott allein! Bezeugen kanns Tschetscheniens Erde
Bin des Vaters Sohn, der stets in Waffen betet
Einer Mutter Sohn, Almosen für mich gebend

Für dein Gott Bekennen wirst du hingerichtet!
Leichen meiner Nächsten er zum Galgen schichtet
Zieht aus meinem Brustlatz eine schwarze Schlange
Reißt ein Haar vom Kopf sich, knotet es zur Schlinge

Blutbefleckte Hände mir das Licht verbauen
Flackernd blickt sein wildes fünfgezacktes Auge
Weist mit wildem Blick auf meine Schädelstätte
Mich, am Hals die Schlinge, zu der Richtstatt hetzend

Zauderndes Erschauern, meine Knie zittern
Zuckungen der Brauen, finstrer Nacht Gewitter
Ruft die Ewigkeit mich – ruft mich Eiseskälte
Ruft der Grabeshügel – stillste aller Welten.

Deine tote Schwester bin ich, ruft die Stimme
Bin dein totgeborenes Brüderchen im Himmel
Tapfer geht sie mit mir, weint an meiner Seite
Lehnt sich zärtlich an mich, schweigend mit mir schreitend

Die in hundert Jahren angestauten Gifte
Speit Die Zeit aus, reckt sich neben meiner Hüfte
Vaters guter Name geht vor mir Das Leben
Almosen der Mutter, die für mich gegebenen

Fest das Innere pressend, das die Seele füllte
Wandelt sich zum Luftbild, was das Blut mir stillte
Vor des Globus Anblick meine Augen rettend
Gehe ich entgegen meiner Schädelstätte

Jüngsten Tags Propheten ihren Leib erbitten
Tränen für die Umma den Propheten schütteln
Aras-Majda zeigt sich, dass ich nicht vergesse
Teil der Schöpfung ist auch meine Schädelstätte

Dann, wenn der Gesandte Gott bezeugt die Umma
Israphils Posaune zweimal hebt die Stimme
Ihre Kraft der Hölle Kuppelbau zertrümmert
So ist die mein Urteil vortragende Stimme

Leute ohne Beine laufen, sagt die Stimme
Leute ohne Arme raufen, sagt die Stimme
Willst du das nicht hören, musst du taub sein immer
Willst du das nicht sehn, erblinde!, sagt die Stimme

Das, was deiner Zunge Knoten dir entzerret
Was zerschlägt, zertrümmert die versteinten Herzen
Lass es fahren, sagt sie, mach dich leicht und glücklich
Lass Moral und Ehre Dummen und Verrückten

Mitleid habe, sagt sie, mit dem flinken Fänger
Weine für die Seele deines blutigen Henkers
An der Mutter, sagt sie, üb Verrat, sei glücklich
Ernte Ruhm, verrate deinen Vater tückisch

Handle mit Gebeinen deiner Anverwandten
Wühle in den Gräbern, meide nicht den Handel!
Lad zu Tisch den Mörder deines Vaters, sagt sie
Nähr dich an den Brüsten seiner Mutter, sagt sie

Das Gericht verkündet, flüstert mir die Stimme
Groß sind deine Sünden! flüstert mir die Stimme
Überleben musst du, deine Zeit genießen
Dass du Sklave sein wirst, soll dich nicht verdrießen

Bluträcher dir bin ich, tot liegt schon dein Vater!
Um dein Volk zu töten, komme ich, der Dadshal
Deine Fehler bin ich, die du einst verlachtest
Ein Gespenst – mein Richter, das Gericht – ein Drache!

Keine Antwort weiß ich außer einem Fluche
Keine Kraft mehr hab ich, außer Fluchtweg suchen
Tief in meinem Innern die Gedanken störend
Ist des alten Drachen kalter Schwur zu hören:

Du bist nicht der erste, den ich hierherführe
Du bist nicht der letzte, dem ich Schmerz zufüge
Klanglos geht jetzt unter deines Volkes Sonne
Du bleibst hier als Denkmal, zum Khollam geronnen!

Fliege weit mit Flügeln, du kannst nicht entweichen
Grab dich in die Erde, Kraft wird dir nicht reichen
Was geschah in Chaibach von dir abzulenken
Chaibach zu vergessen, soll dir Gott nicht schenken

Kinder sah ich brennen, hör ihr Wehgekreisch
Mütter sah ich brennen, Brandgeruch des Fleischs
Hab erduldet alles, Wahrheit oder Wahnwitz
Sah den Fluch Gott Allahs, aschefahl mein Antlitz

Tausendfaches Sinnen kann den Sinn nicht finden
Tausendfaches Schwören nicht den Sinn erhören
Tausend mal bereuen nur den Gram erneuert
Flieht der schwarze Schatten, Schmerz – er bleibt im Herzen

Alle Himmel hör ich auf mich niederfallen
Hör die Horizonte sich zu Schluchten ballen
Höre spitze Gipfel abstumpfen zu Hügeln
Höre Welt und Zeit sich dem Schweigen fügen
***
Nichts weiß ich, ein nicht noch aus
Pickt mir ein Schnabel das Herz raus
Pressen den Schrei scharfe Krallen
Über Ruinen mein Lied schallt
Bricht aus den Wirbeln das Weichfleisch
Bleibt mir kein Schmerz, keine Furcht bleibt
Fächern Schwingen die Asche
Bricht aus den Wirbeln das Weichfleisch
Bleibt mir kein Schmerz, keine Furcht bleibt
Fächern Schwingen die Asche
Echos die Rufe erhaschen:
»Chaibach, ach, Chaibach, ach, Chaibach!
Brennend die, Mensch und Tier, Leiber!
Brennende Totengebete!
Brennende Gräber der Väter!«
Auf will ich – bin nichts als Knochen
Weg – und die Knie gebrochen
Felsen sich türmen zum Zwinger
Schatten mich flackernd umzingeln:
»Wer ist dein Vater? Wie heißt er?«
»Lasst ab von mir, Totengeister!
Wollt ihr den Schädel mir spalten?«
Geist um Geist nimmt Gestalt an.

Erster Kreis der Schatten:
Nasam (Chorlied) der in Chaibach Verbrannten
Saht ihr die Tellermützen, die Litzen
Das uns umzingelnde Mördergesicht
Den seit der Ewigkeit festgesetzten
Saht ihr den grässlichen Tag des Gerichts?

Lässig gestützt auf die Bajonette
Zählten sie Kugeln, die um uns pfiffen
Zitternd vor Schwäche den Rosenkranz betend
Saht ihr, wie sie die Alten ergriffen

Kinder im Schnee erste Schritte probieren
Flüche nur hören, statt Muttermilch süffeln
Die mit Gewehrläufen sich amüsieren
Saht ihr, wie sie die Kinder ergriffen?

Ohne aus Stücken genähtes Grabtuch
Ohne Bereitung und Almosengeben
Ohne ein Grab, nicht geschmückt, nicht gegraben
Saht ihr sie brennen die Seelen, das Leben?

Welch eine Sünde – die Liebe zur Freiheit!
Rache – allein für die Liebe zu Gott!
Chaibach – geliebt von allen Tschetschenen ,
Saht ihr es brennen zu Asche und Tod?

Zweiter Kreis der Schatten:
Nasam (Chorlied) derer, die die Verbannung überlebten
Morgende, nun Bleibet frei!
Abende, nun Bleibet frei!
Heimkehr in den Kaukasus
Land Sibirien – Bleibe frei!

Wo die Sonn’ aufging – Sibirien
Wo sie unterging – Sibirien
Unterm Eis vom Grabstein träumend
Viele liegen in Sibirien!

Wo die Sonn’ aufgeht – Tschetschenien
Wo sie untergeht – Tschetschenien
Wo die Berge täglich weinen
Über uns – dort ist Tschetschenien

Grenzenloses Land – Sibirien
Fremdland ohne Halt – Sibirien
Tränen untröstlicher Mütter
Mütter, die du nahmst – Sibirien

Grenzsteine versetzt – Tschetschenien
Aller Halt zersetzt– Tschetschenien
Wo die Friedhöfe geschändet
Nach uns rufen – ist Tschetschenien

Was geschehen musste – sahn wir
Was wir sehen mussten – sahn wir
Dass bis jetzt wir überlebten
Mit dem Beistand Gottes – sahn wir

Freude – noch sehn wir sie vor uns
Unsre Berge – sehn wir vor uns
Kaukasus – in deinen Wäldern
Unsre Freiheit sehn wir vor uns

Morgende – wir lassen euch
Abende – wir lassen euch
Nichts mehr zwingt uns hier zu darben
Land Sibir – wir lassen dich

Monolog des ersten Schattens:
Usam (männlicher Einzelgesang)
Brechend die schlechten Gesetze der Mächtigen
Nicht in den Abgrund den Vater stürzend
Ihn in der Kiepe versteckt, den gebrechlichen
Wandernd als Fremdling im eigenen Lande
Wie dieses Sohnes so einsame Herz
Scheuend die Welt und die eignen Verwandten
Trag ich dich bei mir, schwerer, mein steinalter Schmerz

Vater und Mutter das Kind überlisten
In der Verstellung den Zeitgeist verordnen
Von dieser Pflicht ist mein Herz aufgerissen
Viel zu früh bin ich zum Veras geworden
Wie eines toten Kinds Seele die Wiege
Kindheit ersehnend, der Schwestern Scherze
Trag ich dich bei mir, schwerer, mein steinalter Schmerz

Stehlend dem Bruder den Bissen vom Munde
Dienend dem Zeitmaß in maßloser Gier
Wenn die Konachi abgürten vorm Gelde
Sich unterwerfen der Kinder Begier
Schwindet die Lust mir auf jede Begegnung
Trag ich dich bei mir, schwerer, mein steinalter Schmerz

Setz ich dich sanft, um dich nicht zu verletzen
Hier vor mir ab auf die Steine
Bin wie ein Tschurt ich am Grabend gesessen
Auge in Aug dir alleine
Wissen will ich, was es ist: von dir Trennen:
Das, was wir Vaterland, Heimat nennen
Schwerer, mein steinalter Schmerz

Wort des zweiten Schattens:
Usam (männlicher Einzelgesang) aus dem Kreis
Freiheitsflügel zur Zierde
Werwölfe Welten regieren
Leben, das du wunderbar nennst!
Deine gepriesene Wahrheit

Schwer sinkt die linke Schulter
Herz wie ein Holzfass verspundet
Kein Tropfen Spucke im Munde
Brunnen mit Gift angefüllt sind

Uralter Engel Augen
Sehen vergessene Zeiten
Sag, welcher Weg kann mir taugen
Durch alle Grenzen des Neides
Eltern, sie solln sich nicht freuen
Frieden der Nachbar nicht finden
Sag, welchen Weg soll ich scheuen
Sag mir, wovon soll ich künden?

Grenzen, den Augen zuwider
Worte, dem Herzen zuwider
Sag mir, wohin mit dem Schmerz
Dem nicht von Gott schweren Schmerz
Felder, von Gräbern gereinigt
Hymnen für Henker verfasst
Morgenrot, das mich nur peinigt
Wende der Zeit, die mich hasst

Freiheitsflügel zur Zierde
Werwölfe Welten regieren
Leben, das du wunderbar nennst!
Deine gepriesene Wahrheit

Monolog des letzten Schattens:
Zaun ohne Toreinfahrt
Wand ohne Dachgesparr
Fernab am Weltenrand
Mein eigen Haus entstand
Feuer im Herde schwitzt
Ein Amulett mich schützt
Grübelnd ich Grillen fing
Traurig der Kopf mir hing

Offen war stets mein Tor
Nie war ein Riegel vor
Halt fand ich in mir selbst
Hielt selbst das Dachgestell
Einsamkeit hieß die Braut
Die mir das Bett gebaut
Stille das Abendbrot
Für meines Herzens Not

Einst kam ein Feind vorbei
Neid schaut zum Fenster rein
Einst kam ein Freund vorbei
Lobte mein Haus mit Freud
Der, der verbittert kam
Zärtlichen Trost mitnahm
Ich blieb allein zurück
Herz schnürt ein Knotenstrick

Ungehört, windverweht
Blieb es, mein Bittgebet
Geißelnder Fastenzeit
Gott keine Gnade zeit
Was mich mit Angst erfüllt
Nicht meinen Kummer stillt
Mein lang geträumter Traum
Blasen aus Seifenschaum

Wie soll Gott Herden mehrn
Wenn es an Futter fehlt?
Wie soll Gott Feldfrucht mehrn
Wenn es an Samen fehlt?
Um Leute gut zu stelln
Frieden im Hause fehlt
Für der Familie Freud
Fehlt die Gemeinsamkeit
Mein irrend Schwesterlein
Wird wohl verloren sein
Mein irrend Brüderlein

Wird wohl verloren sein
Vieles der Schwätzer schwatzt
Böser Verleumdung Hatz
Doch was die Bosheit schürt
Hat kaum mein Herz berührt

Fernab und nahebei
Rost der kastrierten Zeit
Durchs Herz kroch, Schlangen gleich
Langweil und Traurigkeit
Grelles Licht, Dunkelgraus
Hausen im leeren Haus
Traumbilder wild geschürt
Seelen, vom Wind berührt

Wahrheit der Welt verwirrt
Zu mir herüber stiert
Zieht schläfrig ihres Wegs
Endlos im Selbstgespräch
Stimmen der Weltennacht
Setzten sich auf mein Dach
Knickten die Beine ein
Schliefen wie Vögelein

Gast in mein Haus einging
Jedweder Sonderling
Der, der gesegnet ist
Der, der verurteilt ist
Der mit gebundenem Arm
Aus seiner Mutter kam
Der mit gefesselten Füß’
Von seinem Weg nicht ließ

Harrend im Bittgebet,
Gleich ich nicht würdig bin
Handelnd nach rechtem Sinn
Gleich ich gerecht nicht bin
Nirgends ich Nähe fand
Niemand reicht mir die Hand
Kaum er die Schwelle streift
Schelle mein Wunschtraum bleibt

Wo des Propheten Ver-
Mittlung den Weg ersann
Wo das Ergötzen der
Lehrer die Regeln fand
Dorther ins leere Haus
Kamen Gespräche kraus
Gingen nach ihrer Zeit
Ich blieb in Dunkelheit

Aufstieg vom Erdenkloß
Blendwerk des Bösen bloß
Fallend vom Himmelslicht
Taubstumm vor Kummergicht
Blinzelnd im Morgenrot
Taubstumm im Abendrot
Lebt ich versteckt nur noch
In einem Erdenloch

Eines Tags unerhört
Licht meine Stille stört
Sichtbar das Licht sich ballt
Zu einer Lichtgestalt
Klammert an mich sich an
Flammend am Herzensrand
Spricht zu mir inniglich
Zitternd vor Finsternis

Geh, sprach sie, bleib hier nicht
Folg deiner Väter Pflicht
Nur wer ein Bastard ist
Wissen der Ahnen misst
Wahre als wahrer Sohn
Uralte Tradition
Suche Berg auf, Berg ab
Nach deiner Ahnen Grab

Ich bin ein Schrei, sagt sie,
Komme aus Schem zu dir
Ich bin ein Wind, sagt sie,
Stand vor der Himmelstür
Wollte ein Edelstein
In einem Herzen sein
Träumte, ich lebte fort

In einem Ehrenwort
Ich bin die Spur, sagt sie,
Uralter Völker Raub
Ich bin der Rauch, sagt sie
Uralter Städte Staub
Spurlos verschwundener Ort
Uralter Schriften Wort
Farbe, die Welt und Zeit
Eint in der Ewigkeit

Ich sah den neunten Schlund
Unseres Erdengrunds
Ich sah den neunten, den
Gipfel des Himmelsrunds
Knochengebein ich im
Innern der Berge fand
Einsame Meereswelln
Suchten den Ufersand

Seit Gottes Schöpfungszeit
Aufflammt die Grausamkeit
Brennende Menschen wie
Asche und Staub verstreut
Sie sagt, du musstest im
Irrtum, im Leiden sein
Richter der Welt ist
Jüngsten Tags Gott allein

Höre, sagt sie, wie die
Grenzen zerfalln zu Nichts
Sitten der Völker sich
Wandeln zur Spur aus Licht
Herzen der Menschen mit
Göttlichem Licht besprengt
Herrschenden grausames
Strafurteil streng verhängt

Siehe, sagt sie, wie die
Freiheit Gestalt gewinnt
Leben Verfluchter zum
Mahnmal aus Stein gerinnt
Edele Feuer in
Edelsten Herzen glühn
Tausende Glaubende
In die Moscheen ziehn

Unfrei die Welt, die von
Tödlichen Sünden trieft
Bis jeder schuldlos Ent-
Schlafene Schuld vergibt
Bis jedes Grab ohne
Namen benannt sein wird
Frei ist die Welt erst
Wenn sie ohne Schande ist

Lange Zeit trage ich
In mir der Wahrheit Licht
Menschen erkennen nur
Pünktchen der Funkenspur
Doch kommen Zeichen an
Keiner entweichen kann:
Wer seinen Bruder schlägt
Schuld an dem Morde trägt

Jeden das Recht entzückt
Schlechtes Gewissen drückt
Doch sie verachtet sind
Völker entmachtet sind
Staaten versunken sind
Herrscher ertrunken sind
Von Wahrheit abgedrängt
Im eignen Blut ertränkt

Sie sprach, zu aller Zeit
Strebten nach Wahrheit Leut
Segensreich und verflucht,
Unwissend oder klug
Unvernunft oder Wahn
Strebten die Wahrheit an
Doch sie blieb alle Zeit
Im Eis der Grausamkeit

Grausamkeit, sie verdammt
Was Gottes Hand entstammt
Grausamkeit kürzt die Zeit
Gottes Unendlichkeit
Seit Gott die Welt erschuf
Hört sie nicht seinen Ruf
Gutes, was sie erwirbt
Unschuldig Blut verdirbt

Sie sagte, oft genug
Irrtum die Ahnen schlug
Wenn ihr Rat falsch beschloss
Blut gleich in Strömen floss
Seit Gott die Welt erschuf
Findet kein Fuß, kein Huf
Erde, die nicht versengt
Oder von Blut getränkt

Krieger und Heldentum
Zähl nicht der Kämpfer Ruhm
Jeder von ihnen war
Edel und sonderbar
Jeder hat mehr als sich
Göttliches Licht geliebt
Jeder von ihnen stritt
Gegen die Finsternis

Kennend der Freiheit Preis
Kämpften sie stolz und heiß
Und der Welt Unverstand
Staunt über dieses Land
Für ihre Sittsamkeit
Pflügten sie Erdgestein
Legten im Wahrheitswahn
Bahnen zum Himmel an

Sie sagt, der Ahnen Tun
Schmähte nicht Heldentum
Schmach war ein Sieg, ein Wort
Fußend auf Brudermord
Fielen sie Held um Held
Für ihre freie Welt
Göttliches Recht und Licht
Sie noch im Grab anficht

Jeder, der Weges kam
Sich wie ein Feind benahm
Jeder, der Bruder schien
Irrte in Finsternis
Sie sagt, vom Zweistromland
Wo sie als Sterne fiel’n
Bis nach Tschetschenien
Niemals ihr Licht verfiel

Jeder Gefallene
Märtyrer ist, Schahid
Der edlen Herzens ist
Der alle Qualen litt
Der diese Welt auf der
Waage des Herzens wog
Göttliche Wahrheit tief
In seiner Seele trug

Edle Vernunft zu mehr’n
Ist, wozu Gott dich schuf
Güte und Recht zu mehr’n
Ist, wozu Gott dich schuf
Gott deinen Vätern ein
Großes Vermächtnis gab
Die es entreißen woll’n,
Bleiben nicht ungestraft

Dass nicht dein Glaube bricht
Zu dir dein Ahne spricht
Immer die Furcht ihn würgt
Dass sein Gedächtnis stirbt
Einstmals wird Grabgestein
Mahnmal von Chaibach sein
Grabmale Weggeleit
In die Unendlichkeit

Sie sagt, kein Himmelsdach
Ist für dies Land gemacht
Chaibach kein Wundenschnitt
Den nur ein Volk erlitt
Chaibach hat in die Welt
Schande und Schuld gestellt
Chaibaches Wunde schreit
In die Welt allezeit

Allachu Aalam – Gott weiß!
Bringt zum Schluss sie vor
Berge begleiten die
Stimme im Orgelchor
Kreisend als Adlerschrei
An taubem Fels vorbei
Schlummert sie Windgegrein
An meinem Herzen ein

So hat mich Chaibachs Last
Mitten im Herz erfasst
Ich – erster Pilger matt
An dieser Pilgerstatt
Mich sieht, wer sehen kann
Mich hört, wer hören kann
So mach ich, wie ich kann
Chaibach der Welt bekannt

Abschließende Verse:
Worte nicht achtend liegt tief in mir schlafend die Wahrheit
Niemals war ich ihr im Herzen verbunden so inniglich
Sie hat ins Leben verliebt mich gemacht so minniglich
Dass ich vergesse, was würdig ist, es zu bewahren
Irgendwann gehen zu müssen
Das als Heldentat wissen

Außer »ich bin« ist alles nur künftig und möglich
Keine Verluste im Heute bemerken die Augen
Gierig mein Herz, jeden Stein auf der Welt abzusaugen
Dort in der Höhe die Sonne, so frei und so reglos
Nicht nur, weil Wärme uns rar ist
Geheimnis des Lichts offenbarend

Ich – wie ein Vogel im Flug, dessen Flügel nicht denken
Wunder des Wegs, werde ich von der Zeit weggetragen
Dort, wo die Zeichen verblassen, Vollkommenheit finden
Dort, wo die Augen dem Körper das Dienen versagen
Hören versagt, eh der Ton noch geboren
Dort, wo der Tod stirbt, eh Leben geboren

Ich – wie ein Fels, den ich sah wohl bei starkem Gewitter
Schwankend im Sang des Nasam , der sich aufschaukelnd steigert
Ich – wie im Erdreich des Samenkorns heilsames Schweigen
Wie eine Wolke im Blau, die vorm Sonnenstrahl zittert
Wie das Gebet des Gerechten, kündend
Eigenen Tod frei von irdischen Sünden

In meinem Herz der Unendlichkeit Schöpfungen lodern
In meinem Geist schwimmt die Kälte des ewigen Todes
Keine Kraft gibt mir zurück meinen früheren Zustand
Kein Glück der Welt gibt zurück mir mein früheres Lächeln
Keine Verluste mir Kränkung bereiten
Kein finstrer Hinterhalt raubt mir die Freiheit

Trotz allen Unrechts der Menschen in ihrer Geschichte
Sammle ich in meine Hand alle steinigen Straßen
Räume von ihnen die Waffen, die auf mich gerichtet
Sammle die Weisheit der Zeiten im Schlusspunkt der Sprache
Löse die mir bereiteten Fesseln, Vergebung
Erbittend bei allen für mich gegrabenen Gräbern

Als ich von Sumer zum Kaukasus aufbrach
Bat ich die Freiheit mir Zunge und Herz auszureißen
Als ich von Dadi-Jurt aufbrach nach Chaibach
Flehte ich, Hand und Erinnerung mir zu verschleißen
Dorthin, wo Funken der Freiheit noch glühn
Will ich mit zuckenden Blitzen entfliehn

»Vergessen auf Befehl« (russisch: Приказано забыть) ist ein tschetschenischer Film aus dem Jahr 2014, der das Chaibach-Massaker durch die Linse der Hauptprotagonisten Daud und Seda zeigt, zwei fiktive Charaktere, welche Zeugen des Massakers waren nach der Flucht aus ihrem Dorf. Der Produzent von »Vergessen auf Befehl« ist Ruslan Kokanaev und Hussein Erkenov, welcher bereits ein Film über die Vertreibung der Karatschaier gemacht hat, führte Regie.

Am 10. Mai 2014 sollte die Prämiere sein, der Film wurde jedoch verboten, weil das russische Kulturministerium unter Leitung von Vladimir Medinsky die Ereignisse des Chaibach-Massakers offiziell bestreitet und behauptet, der Film würde ethnischen Hass erzeugen. Die Macher des Films erklärten, »Vergessen auf Befehl« handele nicht von Russen und Tschetschenen, nicht von Feindschaft und schon gar nicht von ethnischem Hass. Dies sei vielmehr die Geschichte der menschlichen Tragödie und derer Lebens, die 1944 in Haibach unterbrochen wurde. Die Geschichte von tapferen Menschen, die trotz aller Not sich selbst bleiben, ihre Traditionen bewahren wollten, vor einem Regime, das keine Gnade kannte, sondern nur blind die unmenschlichsten Befehle gab und ausführte. Der Film zeigt viele ethnische Russen, die sich gegen die Ermordung tschetschenischer und ziviler Zivilisten widersetzten und dafür selbst mit dem Leben bezahlten. Unter anderem auch die Hinrichtung eines Arztes, der sich weigert, kranke Tschetschenen und Inguschen aus dem Krankenhaus zu vertreiben. Trotz des Verbots der Regierung, den Film zu zeigen, wurde er dank des Engagements und Einsatz von Hussein Erkenov dennoch auf dem Moskauer Filmfestival gezeigt.